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Ein trauriger Anblick ist es, der sich in vielen Regionen in den Wäldern bietet. Ganze Bergrücken zeigen sich dürr oder kahl. Stürme, Trockenheit und vor allem die Borkenkäferplage haben große Schäden angerichtet, die nicht einfach „reparierbar“ sind. Bäume haben eine Gemeinsamkeit mit dem Menschen: sie kommen nicht „fertig“ und voll entwickelt auf die Welt. Es ist nicht möglich, anstelle eines zerstörten Waldes einfach einen neuen zu pflanzen, der dann gleich prächtig und nutzbar dastünde. Mit jungen, zarten Sämlingen beginnt ein Wald, und es dauert ein Menschenleben lang, bis er ausgewachsen und voll entwickelt dasteht. Lange brauchen diese Setzlinge Schutz und Pflege, damit sie nicht abgefressen oder geschädigt werden. Eines Tages werden sie selbst Schutz bieten können.
Ein neues Schuljahr beginnt. Kinder sind wie junge „Setzlinge“ im Wald. Eine Zeit des Werdens und Reifens muss man ihnen zugestehen, denn man kann nicht von ihnen gleich alles erwarten: nicht alles Wissen, nicht alle Erfahrung. In diesen menschlichen „Setzlingen“ steckt die Hoffnung von morgen.
Wie mit den Wäldern ist es auch im Menschlichen. „Schadkulturen“ – wie etwa der technokratische Umgang mit der Natur – lassen sich nicht von einem Tag auf den anderen reparieren. Ein neues Pflanzen ist nötig – und Zeit.
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