BRIEF_KASTEN
Im liturgischen Kalender der katholischen Kirche wird das Fest vom 15. August viel genauer bezeichnet. Vom Fest der „Aufnahme Mariens in den Himmel“ ist da die Rede. Es ist eine Beschreibung der Liebe Gottes, wie sie an Maria wirklich geworden ist. Auch von Jesus erzählen es so die heiligen Schriften.
Eine Himmelfahrt, in der sich das Leben über das Irdische hinausschwingt, aus eigener Kraft, als Lohn für moralische Größe, wäre eine irrige Hoffnung. Als ob es so leicht ginge! Wie Schweben fast.
Erdwärts geht das Leben. Das ist die Erfahrung. Von Erde genommen, zu Erde zurück. Dass in natürlichen Kreisläufen daraus wieder neues Leben wachsen kann, mag ein Trost sein. Aber es ist ein schwacher Trost, trifft er doch das eigene Leben nicht. Die Richtung des Lebens geht himmelwärts, nicht in den Staub. Das ist die starke
Botschaft des Marienfestes am 15. August. Wie es Maria geschah, so dürfen es Menschen auch für ihr Leben – und das ihrer Lieben – hoffen. Gott lässt den Menschen nicht fallen, nicht verenden. Er hebt ihn auf, nimmt ihn auf. Weil Gottes Liebe nicht stirbt, dürfen es Menschen für ihr Leben erhoffen: Aufgenommen, geborgen werden sie sein.
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