KOMMENTAR_
Er ist ein anderer Mensch geworden. Von einem unzuverlässigen Kerl hat sich einer zu einem soliden Menschen gewandelt. Auf ihn kann man sich jetzt verlassen. Umgekehrt geschieht es auch.
Pfingsten erzählt, wie aus Frauen und Männern andere Menschen geworden sind. Begeisterte eben. Sie waren dieselben wie am Tag davor, keine anderen Menschen eigentlich, aber auf eine neue, eine andere Art sind sie nun Mensch gewesen. Sie lebten in einer Gottes-Begeisterung.
Dem „Pfingstereignis“ folgte bald der Alltag mit seinen nüchternen Erfahrungen. Gottes Geist zeigt sich nicht nur in der ausgelassenen Freude, die keinen Zweifel kennt. Er ist eher der „Alltagsgeist“, der Menschen in ihrem Denken und Handeln, in den freudigen Momenten und in ihren Schicksalsschlägen begleitet.
Wenn vom pfingstlichen Geist die Rede ist, geht es um viel mehr als um eine besonders gute oder raffinierte Motivation. Es geht um den Glauben daran, dass Gott mich in meinem Leben begleitet – und ich mich von ihm leiten lassen kann. Der Geist Gottes ist die Art und Weise, in der Gott heute da ist.
„Begeistert“ im Sinne der Heiligen Schrift zu sein, meint ein Spüren dessen, was Gott mit uns will. Empfindsam für die Nöte und die Freude der Menschen will er uns machen. Bleib stehen! Geh deinem Nächsten nicht aus dem Weg, ruft er uns beständig ins Ohr.
Diese Begeisterung kann auch still sein, manchmal traurig sogar – wie auch Liebe ohne die Stille nicht atmen kann, und wie auch Trauer ein besonderer Ausdruck von Liebe ist.
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