KOMMENTAR_
Die Übersetzung ist etwas verknappt, denn wörtlich steht da: „... und hat unter uns sein Zelt aufgeschlagen.“
Natürlich ist das nur ein Detail und für die Grundaussage, dass Gott sich in Jesus Christus mitten unter uns Menschen begeben hat, nicht entscheidend. Aber die tiefere Bedeutung des Wortes „Zelt“ ist eine Überlegung wert. Nicht nur, dass hier das Offenbarungszelt der Israeliten als Wohnung Gottes unter den Menschen mitschwingt (Ex 25,8).
Auch das Wort „Tabernakel“, das „Hütte“, aber auch „Zelt“ bedeutet, klingt hier an. Gott wohnt in einem Zelt, weil er das Volk Israel auf seiner Wüstenwanderung begleitet. Er ist kein statischer, distanzierter Gott, sondern ein Gott, der mit den Menschen mitgeht.
Auch unsere heutige Lebenssituation gleicht im übertragenen Sinn einer Wüste. Nach knapp zwei Jahren Coronakrise sehnen wir uns wie die Israeliten nach dem „gelobten Land“.
Aber wie die Israeliten haben auch wir einen echten Trost: Gott geht unseren Weg mit, er ist mit uns unterwegs, wir sind nicht allein. In Jesus sehen wir Christinnen und Christen den Immanuel, den „Gott mit uns“.
Deshalb ist uns Weihnachten auch heuer ein Zeichen der Hoffnung, des Trostes und der Zuversicht.
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