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„Lebendig ist das Wort. Digital (das) Angebot“, las ich kürzlich auf einer kirchlichen Website.
Die Digitalisierung schreitet voran und erreicht alle Lebensbereiche.
In der Tat: Meine Bankgeschäfte wickle ich längst im Internet ab. Nicht nur der Führerschein ist schon lange digital, auch der Zulassungsschein kann nun online abgerufen werden.
Die Kirchenzeitung wird seit über 75 Jahren auf Papier gedruckt. Seit Ende der 1990er Jahre ist sie im Web vertreten, jetzt sogar mit eigener App.
Kürzlich hörte ich, dass man nun 24 Stunden täglich mit Jesus chatten kann. Eine KI-generierte Person eines Start-up Unternehmens beantwortet 24 Stunden am Tag Fragen, die Nutzer:innen stellen.
„Ask Jesus“ (Frag Jesus) heißt es da – und dieser Jesus - von der künstlichen Intelligenz geschaffen - ist, anders als ein gewöhnlicher Arbeitnehmer, ununterbrochen im Einsatz und braucht keine Ruhezeiten. Ob er eine spezielle Ausbildung hat, wurde noch nicht erfragt. „Unabhängig davon, wie Benutzer:innen versuchen, ihn mit scherzhaft, anzüglichen oder umstrittenen Fragen zu provozieren, neigt KI-Jesus im Zweifelsfall dazu, seine Antwort auf eine allgemeine Aussage umzuleiten, die „Liebe, Verständnis und Mitgefühl“ betont, ist hier nachzulesen.
Menschen aus Fleisch und Blut, die zuhören, trösten und schweigen, wenn es keine Fragen und Antworten mehr gibt, wird es in der Kirche trotzdem immer geben. Hoffe ich.
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