KOMMENTAR_
Online-Kommentare haben für mich einen seltsamen Reiz. Ich lese immer wieder, was Menschen im Internet zu Medienberichten posten, obwohl ich weiß, dass neben interessanten, tollen Beiträgen auch viel steht, bei dem man den Glauben an die Menschheit verlieren könnte.
Zum Beispiel nach Unfällen, wie jenem im Juli beim Ritterfest in der Linzer Innenstadt, als herabstürzende Baumteile einige Menschen bei einem Gewitter (schwer) verletzten. Zur Besserwisserei, wie die Opfer angeblich an allem selbst schuld sein sollten, kam in den Online-Kommentaren häufig noch Häme dazu.
Kein Mitleid gegenüber verletzten Menschen, darunter auch Kinder. Ähnliches fand sich ein paar Tage später unter den Berichten über einen Bergsteiger, der im Salzkammergut in einem Gewitter tödlich verunglückt war.
Was bringt Leute dazu, so selbstgerecht und pietätlos zu urteilen? Noch dazu wo immer die Möglichkeit besteht, dass Angehörige mitlesen. Das werde ich nie verstehen.
Das Ganze zeigt jedenfalls wieder einmal die Schattenseiten der Anonymität im Netz, wo die Hemmungen bei manchen Menschen rasch fallen. Ob eine Klarnamenpflicht helfen würde? Wahrscheinlich.
Verständlich jedenfalls, dass einige Medienhäuser Artikel zu aktuellen Unfällen erst gar nicht kommentieren lassen, weil dabei sowieso kaum etwas Sinnvolles herauskommt.
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