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Wilhelm Neuwirth war erst 36 Jahre alt, als er 1977 zum 56. Propst des Stiftes St. Florian gewählt wurde. Bis 2005 hat er die Gemeinschaft und das Haus mit allen spirituellen, kulturellen und wirtschaftlichen Herausforderungen geleitet und geprägt. „Als großen Verbinder“ charakterisiert der ehemalige Chefredakteur der KirchenZeitung, Matthäus Fellinger, Propst Neuwirth: Er hat das Stift und die 33 Stiftspfarren auf partnerschaftliche Weise miteinander verbunden, ebenso wie die Ordensgemeinschaften, wo er als Generalabt der Österreichischen Chorherrenkongregation (1987 bis 2002) engagiert war. Auch die Verbindung mit der Diözese war ihm wichtig: So hat er unter anderem den Arbeitskreis „Christ und Wirtschaft“ aufgebaut und dort zwei Jahrzehnte führend mitgearbeitet. Propst Neuwirth stammt aus Enns, der Stätte des Martyriums des heiligen Florian. Das unerschrockene Bekenntnis Florians zum Glauben hat ihn tief geprägt. Im „Florianjahr 2004“ sagte er in einer Predigt: „Es braucht in unserer Gesellschaft Menschen, die zu ihrem Bekenntnis stehen. Christen sollen Glaubensgestalten und keine Jammergestalten sein. Der heilige Florian kann uns darin ein Vorbild sein.“ In derselben Predigt wies er auch auf die Bedeutung des Laienchristentums hin: „Wir wissen um die Zeit des heiligen Florian in unserer Gegend noch nichts von Priestern und Bischöfen, aber von Laienchristen, von Florian und seinen Gefährten. Sie sind Samenkörner für den Glauben in unserer Heimat geworden.“
Im Jahr 1960 ist Wilhelm Neuwirth in das Stift St. Florian eingetreten, 1966 empfing er die Priesterweihe. Seit seinem Rücktritt als Propst (2005) war er Seelsorger in der Pfarre Ansfelden.
Am Freitag, 19. Februar 2021 wird Wilhelm Neuwirth in der Stiftsbasilika aufgebahrt, von 9 bis 18 Uhr besteht dort die Möglichkeit, von ihm Abschied zu nehmen.
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