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Sommerloch im Postkasten! Letzte Woche habe ich ein einziges Mal Post erhalten, noch dazu einen Brief vom Finanzamt.
Einen oder zwei Tage keine Post verstehe ich ja mitten im Sommer – aber eine ganze Woche? Nicht einmal Werbeprospekte sind gekommen. Offenbar war keine Zustellerin, kein Zusteller da. Und ich wohne mitten in Linz!
Was ist da los? Erst war ich irritiert beim täglichen Blick in mein persönliches Sommerloch. Dann verärgert. Nun bin ich auch etwas nostalgisch.
Was waren das für Zeiten, als man die Briefträgerin oder den Briefträger persönlich kannte und dieser Mensch noch Spielraum hatte für einen kurzen Plausch? Als man sich vor Weihnachten bei einer konkreten Person mit einem kleinen Geschenk für die gute Arbeit das ganze Jahr über bedanken konnte? Da war die Post noch nicht privatisiert, es gab genug Personal und bessere Bezahlung für die Jobs. Auch viel mehr Post-Filialen gab es!
Man konnte sich darauf verlassen, dass die Kerndienstleistung, die Zustellung von Post und Paketen, von einem zuständigen Unternehmen gewissenhaft erledigt wurde. Auch in Zeiten der Digitalisierung ist das eine öffentliche Aufgabe, die nicht obsolet geworden ist.
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