KOMMENTAR_
An einem sehr heißen Tag – bei schweißtreibender Arbeit noch dazu –, da ist es eine ersehnte Vorstellung: ein eisgekühltes Getränk in perlender Frische. Ein paar Monate später – nass und kalt ist es geworden. Da steht einem der Sinn nach heißem Tee. Der Mensch fühlt und empfindet eben unterschiedlich, je nach Lage der Dinge, im Sommer anders als im Winter.
Mitte August ist es geworden. Eine Wendezeit irgendwie. Da weiß man nie so recht, wie es kommt. Ob es noch sommerlich bleibt, oder ob schon ein früher Herbst ins Haus steht?
Wenn schon die Jahreszeiten so großen Einfluss darauf haben, wie es uns geht und wie wir empfinden – wie viel mehr mag das bei Gegebenheiten sein, die nicht so vorhersehbar sind wie die Jahreszeiten.
In menschlichen Gemeinschaften sind sie alle beisammen: die Fröhlichen und die Traurigen; die Enttäuschten und die Motivierten; die Mutigen und die Zögernden. So etwas wie Botschafterinnen und Botschafter können sie füreinander werden: dass es neben den Enttäuschungen eben auch die Hoffnung gibt, auch wenn sie im Moment hinter Wolken verborgen steckt, und neben der Trauer die Freude. Was der Jahreslauf an Stimmungen hintereinander ermöglicht, mischt das Leben bunt zusammen. Glück und Unglück halten sich nicht an Kalender. In der Gemeinschaft – und Kirche ist doch Gemeinschaft – wird das Wunder möglich: dass Menschen teilen, was sie empfinden. Einer trage des anderen Last, heißt es im Brief an die Galater. Und nicht nur Lasten, auch Freuden lassen sich teilen.
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