KOMMENTAR_
Nicht alle Ursachen mögen bekannt sein, doch liegt nahe: Es hat mit dem menschlichen Umgang mit den Schätzen der Erde zu tun. Wer schon ein halbes Dutzend Lebensjahrzehnte hinter sich hat, hat es ja erlebt: Die Welt ist gewaltig anders geworden. In den Lebensrhythmen seiner Kindheit, mit den damaligen Ausstattungen in Häusern und Dörfern, würde man sich kaum mehr zurechtfinden. Ein beständiges Mehren und Größerwerden hat stattgefunden. Lasten, die zu bewegen man imstande ist, Motorleistungen, Fassungsvermögen, die Fernsehprogramme, die Anzahl der Marken. Alles größer, stärker, mehr – und vor allem bequemer. Die höchsten Gipfel, die tiefsten Tiefen: erforscht und genutzt.
Ein menschliches Artensterben ist im Gange. Wesensarten, die man früher oft erleben konnte, trifft man nur selten an: die Genügsamkeit mit dem Nötigen. Die Bescheidenheit ist im Verlangen nach Bequemlichkeit verlorengegangen, Zufriedenheit im Meer der Möglichkeiten erstickt. Wo alles möglich erscheint, kann alles verlorengehen.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN