KOMMENTAR_
Die Theologin hat mit diesem zusätzlichen Ehrenamt nicht gerechnet: Seit November ist sie in Pension, ist aber weiter engagiert – als Obfrau des Vereins B7 (Unterstützung von Menschen im Kontext von Arbeit), im Mauthausen-Komitee Gallneukirchen und in der Pfarre. Nachdem sie aber gefragt wurde, war sie bereit, an die Spitze der KABÖ zu treten. Ihre Erfahrungen werden der Mutter zweier Söhne zugute kommen: 36 Jahre lang war sie am Schnittpunkt von Kirche und Arbeitswelt tätig.
Nach dem Studium teilte sich die heute 61-Jährige mit ihrem Mann eine Stelle als Pastoralassistentin und Betriebsseelsorgerin. „Dazu gehörte auch, dass man ein Praktikum macht. Ich war als Büglerin in einer Hosenerzeugung tätig“, erzählt sie. Zu ihren weiteren Stationen zählte die Leitung des Bildungshauses „Betriebsseminar“ und der Betriebsseelsorge Oberösterreich. In den 36 Arbeitsjahren erlebte Wall-Strasser die Veränderungen der Arbeitswelt: Sie sei heute individualisierter und polarisierter als früher. „Die Arbeitswelt fällt auseinander: Es gibt gut bezahlte Jobs für die einen und unsichere Arbeitsverhältnisse für die anderen“, sagt Wall-Strasser. Sie betont, dass Arbeit zur Identitätsstiftung und zur gesellschaftlichen Teilhabe dazugehört, das Ziel also „gute Arbeit“ sei. Der Faktor Arbeit müsse bei der sozialen Absicherung entlastet werden. Finanzmarktgewinne könnten dafür genutzt werden, sagt die KABÖ-Vorsitzende.
KOMMENTAR_
DENK_WÜRDIG
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
BRIEF_KASTEN