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Freunde und Bekannte reagieren oft verwundert, wenn ich ein Formular mit Aloisia unterschreibe, kennen und nennen mich doch alle Luise. Mein Großvater hieß Alois. In früheren Zeiten war es üblich, den Namen weiterzugeben, so wurde meine Mutter und in Folge auch ich eine Aloisia. Ehrlich gesagt hat mir dieser Name nie wirklich gefallen. Als ich mich allerdings als Jugendliche mit dem Leben des Hl. Aloisius auseinandersetzte, bekam der Name für mich eine andere Bedeutung.
Der Hl. Aloisius, 1568 geb. als Sohn des Markgrafen Ferdinand von Gonzaga, war Page an den Höfen von Florenz, Mantua und Madrid und fasste trotz Widerstand seines Vaters den Entschluss, sich der „Gesellschaft Jesu“ anzuschließen. Es dauerte zwei Jahre, bis ihm sein Vater die Erlaubnis zum Eintritt in das Jesuitenkloster erteilte. 1585 unterschrieb er die Verzichtserklärung auf sein Erstgeburtsrecht und damit auf sein Erbe. Aloisius scheute sich nicht, trotz seiner hohen Herkunft im Kloster die niedrigsten Dienste zu tun. Als er bei einer Pestepidemie Kranke pflegte, erlag er selbst der Seuche: am 21. Juni 1591.
Nach Betrachtung dieser Lebensgeschichte hat der Name Aloisius (= der alles Wissende, der ganz Weise), schon eine besondere Bedeutung.
Und dennoch, ich bleibe eine Luise!
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