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Alois Viktor Stepinac wurde 1898 in Krasic (Kroatien) als Sohn eines Großbauern geboren und maturierte 1916 in Agram (Zagreb) auf dem erzbischöflichen Knabenseminar.
Danach musste er in die österreichisch-ungarische Armee einrücken und geriet in italienische Gefangenschaft. Nach seiner Rückkehr studierte er zunächst Landwirtschaft, wechselte dann zur Theologie und wurde 1930 zum Priester geweiht. 1937, mit 39 Jahren, wurde er Erzbischof.
Nach der deutschen Besetzung 1941 wurde Kroatien ein eigener Staat unter zuerst italienischer, dann deutscher Abhängigkeit sowie unter Führung eines halbfaschistischen Regimes.
Die Rolle von Stepinac in dieser Zeit bis 1945 wird ambivalent beurteilt. Einerseits ging er mit dem Regime konform, andererseites soll er Juden geholfen, gegen die KZ der Ustascha protestiert und die Serben in Schutz genommen haben. Im September 1946 wurde Stepinac verhaftet und zu 16 Jahren Gefängnis und Zwangsarbeit wegen seiner Zusammenarbeit mit dem kroatischen Regime verurteilt.
1951 gab das Tito-Regime dem internationalen Druck nach und entließ Stepinac. 1953 wurde er Kardinal. Er erkrankte an Leukämie und starb 1960. Sein Grab befindet sich im Dom von Agram. Stepinacs Seligsprechung im Oktober 1998 war wegen seiner Ambivalenz nicht unumstritten.
Quelle: G. Hartmann, G. Baltes: Mit den heiligen von Tag zu Tag. Ein kalendarisches Lexikon
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