KOMMENTAR_
„Für meinen Glauben brauche ich keine Kirche!“ oder „Beten kann ich auch zu Hause oder in der Natur.“ Das stimmt, aber nur bedingt. Glaube hat etwas mit (m)einer Gottesbeziehung zu tun und damit, wie ich als Individuum auf dieser Welt lebe, mit meinem Blick auf die Welt, mit meiner Haltung. Er meint nicht zu allererst das Für-wahr-Halten von Glaubenssätzen.
Glaube lebt davon, dass er im Alltag gelebt wird und weitergegeben wird – von Mensch zu Mensch: Liebe, Mitgefühl, Achtsamkeit. Solidarität in guten und in schlechten Zeiten. Und so wie wir als Individuen eben nicht nur für uns selbst leben, auch wenn uns dies der Zeitgeist manchmal glauben machen will, so zerbröselt auch der Glaube, wenn die Anbindung an eine Gemeinschaft, an einen Ort fehlt.
Das ist nichts Neues und hat jüngst auch Religionssoziologe Detlef Pollack mit Studien belegt: Nach dem Kirchenaustritt verflüchtigt sich auch der Glaube. Schritt für Schritt, Generation für Generation.
Glaube braucht Gemeinschaft, Verbindung, Nähe. Das wissen auch Vertreter:innen fernöstlicher Glaubenstraditionen, die vermehrt in ihre religiösen Zentren hierzulande investieren. Meditieren (er)lernt man gemeinsam. Glaube(n) auch.
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