KOMMENTAR_
Ich sprach mit meinem Freund aus der Schweiz über den Tod und die Beerdigung seines Vaters. Plötzlich fällt das Wort Abdankung.
Warum hat der plötzlich einen König oder Adeligen als Vater?
Ich war mir sicher, er ist doch ein lupenreiner Demokrat.
Ich war nur noch verwirrt und gedanklich draußen aus dem ursprünglichen Thema des Gesprächs. Was hatte ich da an verwandtschaftlichen Beziehungen meines Freundes bisher nicht mitbekommen?
Bis ich es plötzlich aus dem Kontext kapierte: Abdankung oder Abdankungsfeier ist in der Schweiz das gebräuchliche Wort für eine traditionelle kirchliche Abschiedsfeier, wenn jemand verstorben ist. Endlich wieder das passende Thema.
Hierzulande kennt man den Begriff „Abdankung“ nur als Aufgabe eines noch nicht abgelaufenen Amtes. Es ist die Aufgabe einer hohen Machtposition. Ob freiwillig oder nicht, sei dahingestellt.
Die zwei Bedeutungen haben irgendwie doch Parallelen:
Wenn ich mich als Mensch als Wesen der Freiheit verstehe, dann habe ich auch die Macht und die Verantwortung, mein Leben zu gestalten – bis zuletzt. Wenn ich sterbe, lege ich jegliche Gestaltungsmöglichkeit ab. Ich darf hoffen, dass Gott gut für mich entscheidet.
KOMMENTAR_
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