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„Fromm.fein.filigran“ – so heißt eine Ausstellung in Bad Hall, die sich einer bis vor wenigen Jahrzehnten fast vergessenen Kunst widmet: den Klosterarbeiten. Dies sind filigrane Verzierungen andachtswürdiger Objekte, die vorwiegend in Frauenklöstern gefertigt wurden. „Die ältesten uns bekannten Klosterarbeiten stammen aus dem 15. Jahrhundert“, sagt Birgit Aigner, Leiterin der Werkgruppe Klosterarbeiten, deren Kunstwerke zusammen mit den historischen Objekten in der Ausstellung gezeigt werden. Lange wurde das Wissen darum nur mündlich überliefert. „Mittlerweile gibt es Fachbücher, aber um diese Kunst wirklich zu erlernen, muss einem jemand die Schritte vorzeigen.“ Glücklicherweise könne man heute auf das in 30 Jahren gesammelte Wissen der Werkgruppe zurückgreifen. Gearbeitet wird mit Gold- und Silberdrähten, Samt, Brokat, sogenanntem Krüll (Papierstreifen), Edelsteinen und mehr. „In unseren Kursen wählen wir ein Objekt aus und untersuchen, welche Materialien wir zum Nacharbeiten brauchen und welche Techniken angewandt wurden.“ Die Originalobjekte stammen von Museen oder privaten Sammlungen, auch Fotos werden als Vorlage verwendet. Bis ein Werkstück fertig ist, kann es schon einmal 150 Stunden dauern. „Jedes einzelne Stück wird mit Herzblut gefertigt“, sagt Aigner, die auch im OÖ. Volksbildungswerk tätig ist. An den Kursen nehmen großteils Frauen ab 50 Jahren teil, aber auch Männer interessieren sich dafür. „Wir sind offen für alle. Egal wer du bist und was du gelernt hast, niemand wird hier ausgeschlossen.“ Von der UNESCO (Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur) bekam die Gruppe kürzlich das „Good-Practice-Siegel“ verliehen. Bis Samstag, 26. Oktober können die rund 170 im Forum Hall präsentierten Klosterarbeiten noch bewundert werden.
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