Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
Seit 2014 tobt der bewaffnete Konflikt zwischen ukrainischen Streitkräften und prorussischen Rebellen, die einen Teil der Ostukraine besetzt und die Volksrepubliken Luhansk und Donezk ausgerufen haben. Von der Weltöffentlichkeit wird diese Situation kaum wahrgenommen ‒ ein "vergessener Krieg", der den Menschen an der Frontlinie ein Leben in Frieden nimmt und den Kindern ihre Kindheit. Seit Mitte der 1990er Jahre zählt die Ukraine zu den Schwerpunktländern der Caritas Auslandshilfe, die verwundbarsten Bevölkerungsgruppen werden unterstützt ‒ und dazu zählen vor allem die Kinder. In 15 Kinder, Jugend- und Familienzentren der Caritas Ukraine werden die Kinder gestärkt, ermutigt und in vielerlei Hinsicht betreut. Diese Hilfe vor Ort ist zur Gänze von Spenden abhängig.
Mit dem Galakonzert "Vienna Stars for Children of Ukraine" setzten Künstlerinnen und Künstler der Wiener Staatsoper gemeinsam mit dem aus der Westukraine stammenden Orchester der Khmelnytsky Staatsphilharmonie unter Parviz Yahyavi ein Zeichen im Wiener Musikverein. Der Erlös kommt den Kinderzentren in der Ukraine zu. Bereits die Programmwahl war eine Geste der Verschränkung: Ukrainische Töne mischten sich mit jenen unseren Ohren vertrauten. Die Titelfigur "Taras Bulba" aus Nikolai Gogols gleichnamiger tragischer Erzählung war den Komponisten der Ukraine gern gewähltes Sujet. Passend dazu eröffnete Mykola Lysenkos (1842-1912) Ouvertüre zur Oper "Taras Bulba" und legte den Teppich für den musikalischen Gruß aus dem Osten. Da schwelgten die Bläser und die Streicher hoben zu weitschweifend-melancholischen Kantilenen, das Tambourin erweckte zum stampfenden Kasatschok. Die Sterne des Abends waren Olga Bezsmertna und Svetlina Stoyanova. Über Partien aus Tschaikowskys "Eugen Onegin", Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" und Bizets "Carmen" stellten sie ihr hohes Können gewinnend und berührend in den Dienst der Sache. Eindringlich gleichwie charmant. Dass Denys Cherevychko, der Erste Solotänzer des Staatsballetts, einen an Präzision und Ausdrucksstärke nicht zu übertreffenden ukrainischen Tanz hinlegte, war der Goldtupfer des Abends. Mit Operettentönen à la Emmerich Kálmán und Robert Stolz rundete sich das Programm zum verbindenden Handkuss aus Wien in Richtung Osten.
Lesen Sie alle Beiträge zum Schwerpunkt Brucknerjahr 2024
BÜCHER_FILME_MUSIK
KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>
MEIST_GELESEN