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Prominent steht es im Lesesaal des Diözesanarchivs: das letzte Motorrad von Bischof Franz S. Zauner. Der technikbegeisterte Oberhirte der Diözese Linz war bekannt dafür, zu Visitationen und Firmungen auf seinem „Feuerstuhl“ zu kommen. Typisch ist so ein Gegenstand für ein Archiv nicht unbedingt, aber Archivdirektor Klaus Birngruber erzählt, dass es zum Motorrad auch eine Akte gibt – mit Ölrechnungen und Strafzetteln. Akten und Urkunden sind die wichtigsten Gegenstände, die ein Archiv aufbewahrt. Im Gegensatz zu einer Bibliothek sind das alles Unikate. Aufgabe des Archivs ist das Ordnen, das Verzeichnen und das Erschließen der Bestände. Nur so können Forscher/innen auch auf den Wissensbestand zugreifen. Zu diesen Forschern gehören auch Heimat- und Stammbaumforscher. „Jedes dritte Telefonat, das wir führen, betrifft Ahnenforschung“, sagt Birngruber. Würde man die Aktenbestände des Diözesanarchivs aneinanderreihen, so wären sie drei Kilometer lang. Und dauernd kommt etwas dazu: Diözesane Einrichtungen liefern ihre eigenen Bestände ab. Dann machen sich die beiden Archivare an die Arbeit und wählen jene Stücke aus, die aufgehoben werden sollen. Dazu werden die Akten entsprechend bewertet. Aber das ist noch lange nicht alles: Vom Diözesanarchiv werden beispielsweise auch die 487 Pfarrarchive unterstützt und geordnet. Archivarin Magdalena Egger ordnet bis zu vier Pfarrarchive im Jahr, 170 sind noch ausständig. Die Archivare wissen auch bei komplizierten Fragen Rat. Derzeit wird die Linzer Domkrippe renoviert und es trat bei der Restauration die Frage auf, ob bei ihrer Errichtung vor rund hundert Jahren Moos verwendet wurde. Die Archivare fanden eine Rechnung über die Anlieferung von Moos in einer Pfarre – und das Rätsel war gelöst.
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