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Josef Nussbaumer, emeritierter Professor für Wirtschafts- und Sozialgeschichte in Innsbruck, hat ein Thema der Zeitgeschichte Tirols aufgegriffen, das rascher als man annimmt in Vergessenheit zu geraten droht: den Missionseinsatz von Frauen und Männern aus dem Bundesland Tirol.
Über 300 – bis auf wenige Ausnahmen alle Ordensfrauen und Ordensmänner – sind von 1945 bis heute als Missionar/innen in alle Kontintente gegangen.
Bedingt durch den Rückgang in geistlichen Berufen sind heute keine oder nur mehr wenige, zumeist hoch betagte Tiroler/innen im Einsatz. Das Engagement der einzelnen Missionar/innen festzuhalten, ist ein Gebot der Stunde. (So wie es 2016 für Oberösterreich geschehen ist.)
Respekt dem Autor, der sich der Mühe unterzogen hat, viele kleine Mosaiksteine aus Heimat und Einsatzländern zusammenzutragen. In 17 kurzen Kapiteln erzählt Nussbaumer Missionsgeschichte und Missionsgeschichten.
Etwa von der Familie Raich aus Jerzens im vorderen Pitztal. Von sieben Geschwistern traten fünf in einen Missionsorden ein, einer wurde sogar Bischof. Statistische Überblicke und eine Liste mit den biografischen Eckdaten der einzelnen Missionar/innen schließen sich an die erzählenden Kapitel an.
Das kleine Buch ist eine Pionierleistung, schade ist nur, dass Nussbaumer die Darstellung der Kapuzinermission in China im Jahr 2000 beendet und die abenteuerliche Auffindung der sterblichen Überreste von zwei österreichischen Kapuziner-Märtyern unerwähnt lässt.
Josef Nussbaumer: Aufbruch in andere Welten. Ein Tiroler Missions-Büchlein (1945 bis 2021). Studia Verlag Innsbruck 2021, 180 Seiten, € 17,50
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