Der 2. April dient der Aufklärung und soll helfen, die Akzeptanz und Unterstützung durch Politik und Gesellschaft zu verbessern. Als Eltern autistischer Kinder ist uns diese Sensibilisierung ein Anliegen.
Autismus ist eine neurologische Erkrankung und von der WHO als angeborene und unheilbare Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitungsstörung definiert, oft verbunden mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung.
Experten gehen davon aus, dass bis zu ein Prozent der Bevölkerung von einer autistischen Spektrum-Störung (ASS) betroffen ist. In Enns gäbe es demnach mehr als 100 Autisten. Einige sind uns bekannt. Manche sind sich in gewisser Hinsicht ähnlich, andere wiederum so unterschiedlich, dass man eine gemeinsame Diagnose nicht vermuten würde. ASS ist so vielfältig wie jeder Mensch individuell ist. Das macht den Autismus auch sehr spannend. Autisten zeigen Schwächen hinsichtlich sozialer Interaktion und Kommunikation. Sie weisen stereotype Verhaltensweisen auf und haben zumeist Stärken in sehr speziellen Bereichen.
Betroffene Eltern sind gefordert: permanente Aufmerksamkeit, Einfühlungsvermögen, Kreativität und starke Nerven sind gefragt. Man ist ständig auf der Suche nach Lösungen für neu auftretende Verhaltensstörungen und bemüht Stressfaktoren ausfindig zu machen, zu reduzieren oder bestenfalls zu eliminieren. Nach innen Strukturen schaffen, nach außen hin aufklären und rechtfertigen. Hinzu kommt die Sorge wegen stressbedingter Gefühlsausbrüche in der Öffentlichkeit. Viele Betroffene wagen sich deswegen oft nicht außer Haus. In Enns sind wir von den vielen positiven Reaktionen auf das oft eigenwillige Verhalten unserer Söhne Benni und Max sehr verwöhnt. Das Verständnis und die Geduld für unsere Kinder sind vorbildhaft und Basis für ein gutes Miteinander! Dafür sind wir von Herzen dankbar – und das nicht nur am 2. April!
Sandra und Gernot Böhm, Birgit und Michael Kubik
Enns, 2. April 2017
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