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Die Fragen, die hier beantwortet werden, sind also: Wo gab es die ersten Seifensieder und wer hat die Nähmaschine erfunden?
Das erste Volk, dem die Herstellung von Seife nachgesagt wird, sind die Sumerer. Sie verbrannten Tannenzapfen und Dattelpalmen und gewannen daraus Pottasche. Gemischt mit ätherischen Ölen stellten sie Seife her, verwendeten diese aber als Heilmittel und nicht zur Reinigung. Auch Ägypter, Griechen, Gallier und Germanen kannten Seife, nutzten sie aber ebensowenig zum Waschen. Erst die Römer erkannten die reinigende Wirkung. Einen echten Fortschritt in der Entwicklung der Seifensiederkunst machten die Araber im 7. Jahrhundert: Sie verkochten erstmals Öl und Lauge unter Einsatz von gebranntem Kalk. Ihre Seifen waren von der Konsistenz mit den heutigen Produkten vergleichbar. Mit duftenden Essenzen versetzt erfreuten sich diese Seifen vor allem beim europäischen Adel großer Beliebtheit. Nach und nach entwickelte sich eine Badekultur mit öffentlichen Badehäusern. Pest und Cholera im 14. Jahrhundert machten der Seife (und der Körperhygiene mit Wasser an sich) ein jähes Ende. Die Menschen unterlagen dem Irrglauben, dass diese Krankheiten sich gerade mithilfe von Seife und Wasser verbreiteten. So ist es nicht verwunderlich, dass sich die Körperpflege im 16. Jahrhundert auf Parfum und Puder beschränkte. Läuse und sonstiges Ungeziefer hatten freien Lauf. Erst mit König Ludwig XIV. kam das Seifensieden wieder in Mode und entwickelte sich seit damals in unzählige Richtungen weiter.
Die Erfindung der Nähmaschine wird dem Tiroler Schneider Josef Madersperger (1768–1850) zugeschrieben. Sein Handwerk erlernte er in seiner Heimat in Kufstein. 1790 übersiedelte der junge Mann nach Wien. Dort steckte er all seine Freizeit und Ersparnisse in die Erfindung einer Maschine, die die Bewegungen der menschlichen Hand beim Nähen nachahmen sollte. 1814 stellte er seine erste Nähmaschine vor, die dem entsprechend „Nähhand“ genannt wurde. Madersperger verwertete diese Erfindung allerdings nicht kommerziell. Das Privileg, ähnlich einem Patent, das ihm 1815 zugesprochen wurde, hätte er nach drei Jahren verlängern müssen. Dafür hatte er allerdings kein Geld und somit erloschen auch seine Rechte. Trotzdem versuchte er – erfolglos –, seine Konstruktion weiter zu entwickeln. Anhaltende finanzielle Probleme veranlassten ihn schließlich 1839 dazu, seine Maschine dem k.k. Polytechnischen Institut (die heutige Technische Universität Wien) zu schenken.
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