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Fruchtbare Erde besteht aus unzähligen Klein- und Kleinstlebewesen: Pilze, Bakterien und andere Lebewesen, mit deren Hilfe abgestorbene Pflanzenteile zu wertvollem Humus verrotten. In der Natur findet diese Verrottung ständig statt, im Garten kann man sich diesen Vorgang in einem Komposthaufen zunutze machen.
Der entstehende Kompost – im natürlichen Vorgang spricht man von Humus – verbessert die Bodenqualität als Wasserspeicher und lockert die Erde auf.
Die Nährstoffe aus reifem Kompost können von den Pflanzen optimal aufgenommen werden. Sie sind dadurch auch widerstandsfähiger.
Wer einen Komposthaufen näher betrachtet – auch unter der Oberfläche – bemerkt, wie lebendig die scheinbar toten Pflanzenteile sind! Es wird sichtbar, wie biologische Prozesse und Kreisläufe in der Natur funktionieren. Für Gartenbesitzer liegt die Anlage eines Komposthaufens daher nahe.
Der geeignete Ort im Garten sollte (halb)schattig sein. Sonne trocknet den Komposthaufen aus, was die Verrottung verhindert. Dort werden Garten- und Küchenabfälle abgelegt. Verwendet werden sollen nur Abfälle, die giftfrei und verrottbar sind, schließlich können Gifte auch in den Früchten der Pflanzen nachgewiesen werden.
Ein Behälter für den Kompost hält den Haufen zusammen und ist sinnvoll, wenn man den Garten gern „ordentlich“ hat oder wenig Platz zur Verfügung steht. Unbedingt nötig ist er nicht. Wichtig ist, dass kein chemisch behandeltes Holz verwendet wird und der Behälter zumindest auf einer Seite leicht zerlegbar ist, z. B. durch einschiebbare Bretter. Das erleichtert das Wenden und die Entnahme des Komposts.
Als unterste Schicht für den Kompost sollte strukturreiches Material verwendet werden: Heckenschnitt, also Äste und Zweige. Damit ist sicher, dass der Komposthaufen durchlüftet ist und keine Staunässe entsteht. Darauf kommen die anfallenden Gartenabfälle (Rasenschnitt, Herbstlaub …), Küchenreste und sonstige kompostierbare Abfälle wie Asche. Wer unsicher ist, kann sich an die Vorgaben der Gemeinde für die Biotonne halten.
Eine gute Durchmischung von feuchten und trockenen Zutaten ist wichtig, damit nicht bei zu nassem, dichtem Material Fäulnis entsteht oder durch zu trockenes Material Schimmel. Die Gefahr von Fäulnis besteht z. B., wenn zu viel Rasenschnitt auf einmal anfällt. Besser wäre es hier, den Schnitt antrocknen zu lassen oder Rasenschnitt auch zum Mulchen zu verwenden. Als Schutz vor ungebetenen Gästen wie Ratten kann man Küchenabfälle mit Erde bedecken oder mit Steinmehl bestauben.
Wenn der Haufen etwa einen Meter hoch ist oder der Behälter voll, wird umgeschichtet. Das Material kommt auf einem Platz neben dem angelegten Haufen oder in einen neuen Behälter, das fördert die Durchlüftung. Eine andere Variante ist es, den Kompost erst nach einem Jahr umzusetzen – die unterste Schicht nach oben. Wieder bedecken und warten.
Es gibt auch zahlreiche „Rezepte“ für Kompoststarter und Zusätze: etwas fertigen Kompost, Hefen, Effiziente Mikroorganismen, Pflanzenjauchen, Steinmehle. Dazu gibt es unterschiedliche Meinungen und Erfahrungen.
Es dauert ein halbes bis drei Jahre, bis der Kompost fertig ist, je nach Material und ob umgesetzt wird oder nicht. Fertiger Kompost riecht nach „Walderde“. Er kann gesiebt werden, wenn zu viele grobe Anteile darin enthalten sind, ansonsten wird er dünn auf die Erde gestreut und leicht eingearbeitet. Die Pflanzen werden es danken.
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