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So wird auch Regina Brock-Reinstadler heuer wieder eine Schar Schulanfänger/innen in Empfang nehmen. Damit sich die Kinder von Beginn an wohlfühlen, wird sie das Klassenzimmer extra schmücken und die Kinder mit einem Plakat „herzlich willkommen“ heißen. Wie die Frau Lehrerin ausschaut, das wissen die Schüler/innen bereits, denn sie haben vor ein paar Wochen einen Brief von ihr bekommen. Mit einem Foto.
Bei einem Elternabend vor den Ferien haben die Eltern schon Bekanntschaft mit der Lehrerin gemacht. „Mir ist es ganz wichtig, dass der Schulstart für alle gut gelingt. Weder Kinder noch Eltern müssen da aufgeregt sein. Gemeinsam und mit einer positiven Einstellung wird das auch heuer klappen“, ist Regina Brock-Reinstadler überzeugt.
Obwohl sich mit der Schule so einiges im Alltag der Kinder verändern wird, mag die erfahrene Pädagogin den Ausdruck „Ernst des Lebens“ nicht sehr. „Natürlich werden Kinder im Schulbetrieb mehr fremdgesteuert sein als bisher. Sie müssen pünktlich aufstehen, können in der Schule – anders als noch im Kindergarten – nicht unbegrenzt spielen und haben auch Hausübungen zu erledigen. Aber neben dem Schreiben und Rechnen können sich die Mädchen und Buben ja im Turnunterricht austoben und beim Werken und Malen ihre Kreativität ausleben“, erklärt Brock-Reinstadler. Und weil all das durchaus anstrengend für ein sechsjähriges Kind ist, brauchen so manche nach dem Essen ein Mittagsschläfchen.
Grundsätzlich tun sich Kinder, die schon einiges ohne Zutun von Erwachsenen erledigen können, leichter in der Schule. „Wenn das An- und Ausziehen von Jacke und Schuhen, oder auch das Öffnen des Reißverschlusses der Federschachtel selbstständig geht, macht es zum einen mehr Spaß und das Kind steht auch nicht so unter Druck“, weiß die Pädagogin. Das Üben solcher Dinge ist zwar oft eine Frage von Zeit und Geduld, aber es lohnt sich. Besonders wichtig ist es, das richtige Verhalten am Schulweg zu trainieren, den das Kind nach einiger Zeit auch alleine zurücklegen sollte. Aber auch bei den Aufgaben findet es Regina Brock-Reinstadler besser, wenn sich das Kind zuerst allein mit der Aufgabe auseinandersetzt und erst bei Schwierigkeiten um Hilfe fragt. Selbst dann, wenn das wahrscheinlich länger dauert.
Natürlich ist es Aufgabe der Schule, den Kindern das Abc, das Schreiben und das Lesen beizubringen. Aber die Freude an Geschichten und Büchern erfahren sie am besten, wenn auch zu Hause viel gelesen wird. „Gemeinsam lesen, etwa als Ritual am Abend, das würde vielen Kindern sehr helfen“, wünscht sich die Lehrerin. Denn gut lesen und einen Text sinngemäß zu erfassen, das spielt in allen Gegenständen eine große Rolle, bis hin zu den Textaufgaben in Mathematik.
„Sollte es Probleme geben, können wir die am besten gemeinsam lösen – Eltern, Lehrer und Kinder.“ Für ein Gespräch ist Regina Brock-Reinstadler jederzeit offen.
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