REZEPT_
„Fridays for future“ ist der Weg
in gute Zukunft – schmaler Steg.
Menschen sind es, lebhaft, viele,
geh’n für Pariser Klimaziele
auf die Straße, das macht Mut,
tut meiner Seele richtig gut.
Doch auch zu Haus’ muss was gescheh’n,
sonst bleibt ein Wahnwitz fortbesteh’n:
Konsumrausch – sein bekannter Name.
Die Mode schreibt ihn vor der Dame,
Werbung flüstert zu dem Herrn:
„Du hätt’st doch dies und jenes gern!“
Sie frönen Hobbys, sporteln, shoppen,
Tourismus, hackeln, Business toppen,
neustes Handy, Drohnen, Bäder,
riesige Autos – Unfug, blöder!
Gemeint ist nicht Gebrauch mit Sinn.
Übertreibung – sie macht alles hin,
verschlingt Ressourcen, Energie
und schafft Probleme heut’ wie nie:
Müllberg, Sommerhitz’, woher?
Mehr Tote schon als vom Verkehr.
Der Pinguin im großen Eismeer
fragt: „Gibt’s hier denn gar kein Eis mehr?“
Sucht am Südpol kühl’re Plätze.
Multiboss, suchst Bodenschätze,
währ’nd Ländereien untertauchen?
Weh Mensch im Boot“! Vom Heimatstrand
musst fort und suchst gelobtes Land.
„Grenzen dicht, du musst ersaufen!“
Dass nicht Millionen was verlieren,
gilt es, Chancen zu kreieren:
für „aller Recht auf gutes Leben“
durch and’re, kluge Wirtschaft eben:
mit wen’ger Arbeit von uns allen,
weil die Produkte lange halten.
Ist nicht das Konkurrenzprinzip
ein böser und verkappter Dieb,
der uns den Sieg des Zweiten nimmt
und uns soziale Kälte bringt?
Auch CO2, – bös’ in der Luft –
als C im Humus – gar kein Schuft –
die Fruchtbarkeit im Boden hegt
und drin die Mikroorganismen pflegt.
Dass Bauern von Erträgen leben,
sind sie’s doch, die die Landschaft pflegen;
mit einem klein’ren Traktor gar
– klingt das nicht wunderbar?
Die Klimaziele von Paris
sind unterschrieben – ganz gewiss:
von dir, entlohnter Chefverhandler.
Bist wohl ein arger Sinneswandler!
Nah’ und fern klang’s wunderbar,
das Lied „We are from Austria!“.
Doch bald ist, was‚ mal Vorsprung war,
fast nicht mehr da, das ist wohl klar.
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>