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Um die richtige Stimmung aufkommen zu lassen, müssen die verschiedenen Sinne des Menschen Signale bekommen. Anfangs noch in geringer Dosis zu hören, werden die Ohren für weihnachtliche Musik empfänglich. Die Augen vermissen zwar das Weiß des Schnees, werden aber mit Kerzenlicht, Weihnachtsbeleuchtung und geschmückten Auslagen eingestimmt. Der Geschmackssinn wird ab sofort bei den Punschständen versorgt, in ein paar Tagen sollten dann auch Kekse dazukommen und den Gaumen geradewegs auf das Fest vorbereiten. Spezielle adventliche Reize für den Tastsinn gibt es zwar nicht, dafür ist aber die Nase ein hervorragender Experte dafür, zu erkennen, wann Weihnachten naht. Obwohl der menschliche Geruchssinn nicht besonders gut ausgebildet und kaum geschult ist (er kann maximal 100 bis 200 Gerüche erkennen), sind Zimt, Nelken, Vanille, Orangen, Glühwein und Lebkuchen sehr eindeutige olfaktorische Vorboten. Künstliche Duftöle werden zwar oft als angenehm empfunden, trotzdem ist hier Vorsicht geboten. Die Schleimhäute vieler Nasen reagieren nämlich sehr empfindlich auf diese Reize. Und: Zu starke und vor allem synthetische Düfte lassen die Riechzellen in der Nase zunehmend abstumpfen.
Welche Stimmung mit welchem Duft verbunden wird, ist im Übrigen eine Sache des Kulturkreises und des Trainings. Man kann Düfte mögen, weil man sie – wie Weihnachten – mit einem schönen Ereignis in Verbindung bringt. Umgekehrt funktioniert das auch mit negativen Erlebnissen. Und während wir die Backdüfte als weihnachtlich empfinden, kann das für Menschen aus Afrika ganz anders wirken.
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