REZEPT_
Am 2. Juni 1946 verlautbarte das Linzer Kirchenblatt die Bestellung von Dr. Josephus Calasanz Fließer zum Residentialbischof der Diözese Linz. Er war nach dem Tod von Bischof Gföllner bereits seit 1941 Weihbischof und Kapitelsvikar. Die Freude der Menschen war groß und drückte sich auf der Titelseite der Zeit entsprechend blumig aus: Als sich heute in den Vormittagsstunden die Kunde von Mund zu Mund in der Landeshauptstadt verbreitete, löste sie überall helle Freude aus. Allen, die mit der Kirche leben, war es eine langersehnte Botschaft. Die Gläubigen des Bistums haben wieder einen von Gottes Stellvertreter auf Erden bestellten Hirten, in dessen Hut sie sich geborgen wissen, weil sie sich im Bischof Christus nahe finden. Wir grüßen freudigen Herzens in Ehrfurcht und kindlicher Liebe unseren Bischof und geloben ihm Treue und Gehorsam. Seine Bemühungen um eine zeitgemäße Liturgie und der Ausbau der Caritas wurden in der Nachkriegszeit zentrale Anliegen von Bischof Fließer. Im Juni 1949 wurde Dr. Franz Zauner gleichzeitig mit der päpstlichen Ernennungsbulle zum Titularbischof von Fata und zum Bischofkoadjutor als Nachfolger von Bischof Fließer vorgesehen „sollte der Bischofsstuhl von Linz aus irgendeinem Grund frei werden ...“. Aufgrund seiner angeschlagenen Gesundheit wurde der Bitte von Bischof Fließer um Entbindung von seinem Amt mit 31. Dezember 1955 stattgegeben.
Bemerkenswert: Das Portrait des neuen Bischofs auf der Titelseite ist eine Rohrfederzeichung des Künstlers Rudolf Wernicke. Schon 1946 gab es eine „Kinderbeilage“ – diese vier Seiten wurden verkleinert (je zwei Seiten auf einer normalen) und um 90 Grad gedreht abgedruckt.
Aus dem Archiv gepickt: Die ersten drei Beiträge führen Sie in die Jahre 1946, 1955 und 1963.
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>