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Katharina lebt nach den Geboten einer Ordensfrau und bleibt doch Laiin und Alltagsfrau. Das erinnert an die Situation der Frau in der Kirche heute: Sie ist drinnen und doch „draußen“ durch den Ausschluss aus Weiheämtern. Das gibt den Frauen und der kirchlichen Gemeinschaft die Chance auf einen Blick auf das Wesentliche aus einer anderen, äußeren Perspektive.
Katharina setzt sich mit allen Kräften ein für die konkreten Aufgaben in ihrer Zeit, und gleichzeitig geht sie in ihrer inneren Zelle ein und aus.
Sie wird mit besonderer Nähe Jesu beschenkt und lässt sich beschenken, diese Liebe schenkt sie ihren Nächsten weiter.
Katharina lebt ganz aus ihrer tiefen Verbindung mit Christus und dennoch ganz in der Welt. „Nicht mehr ich lebe, Christus lebt in mir“ (Gal 2,20), diese Paulusworte werden bei ihr erlebbare Wirklichkeit, öffentlich, kirchlich, politisch wirksam. Gleichzeitig ist Katharina die Frau, die sich nicht an das Gebot des Paulus hält (1 Kor 14,33): „Mulier taceat in ecclesia“ – „Die Frau schweige in der Kirche“.
Sie liebt die Kirche und sie leidet an der Gestalt der Kirche, sie anerkennt ohne jeden Zweifel die Hierarchie in der Kirche und kritisiert doch mit
aller ihrer Kraft und mit Ausdauer das, was sie als Verfehlungen erkennt, sowohl beim Papst als auch bei Priestern und Ordensleuten.
Sie lebt als demütige Frau und bezeichnet sich selbst als schwach, lebt aber durch die Kraft ihrer tiefen Glaubensüberzeugung als öffentliche Frau. Sie wird um Rat gebeten, nicht nur von Frauen und Männern aus dem Volk, sondern auch von hochstehenden Adeligen und mächtigen Regierenden.
(www.dioezese-linz.at/kfb)
Katharinafeier der kfb oö: Freitag, 26. April, 18.30 Uhr, Gymnasium Ort, Gmunden
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