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Drehen oder nicht drehen? Beim Entfernen von Zecken gibt es nach wie vor Unsicherheiten. Richtig gemacht wird es so: die Zecke mit einer feinen, spitzen Pinzette knapp über der Haut greifen und unter gleichmäßigem Zug langsam und gerade herausziehen. Nicht drehen oder quetschen, sonst gelangen Erreger leichter in die Wunde.
Es gibt spezielle Zeckenpinzetten, Zeckenkarten oder Zeckenhaken. Diese ermöglichen ein Entfernen der Zecke, ohne sie zu quetschen. Aber auch eine normale Pinzette mit angewinkelten Spitzen ist geeignet.
Auf die Wunde keinesfalls Öl, Flüssigseife, Alkohol, Zahnpasta oder andere Substanzen träufeln, da dies die Zecke reizen kann. Nach dem Entfernen die betroffene Stelle mit Wunddesinfektionsmittel reinigen und gut Hände waschen. Die Stelle am besten mehrere Wochen beobachten (vielleicht fotografieren) und prüfen, ob sie sich in irgendeiner Art verändert.
Einer überwiegend von Zecken übertragenen FSME-Infektion wird am besten mit einer Schutzimpfung vorgebeugt. FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) kann zu einer Entzündung des Gehirns, des Rückenmarks und Hirnhäute führen. Nicht jeder Zeckenbiss führt aber zwangsläufig zu einer Erkankung, und nicht bei jedem infizierten Meschen bricht das Virus aus.
So sinnvoll die FSME-Imfpung ist, sie schützt nicht gegen Borreliose. Dagegen gibt es nach wie vor keine Impfung. Hier wirkt nur das Vermeiden von Zeckenstichen oder das umgehende Entfernen der Zecke. Eine Borreliose ist an der sogenannten „Wanderröte“ erkennbar: Innerhalb von Tagen bis Wochen nach dem Zeckenstich (Inkubationszeit) kann es zu diesem typischen Hautausschlag kommen. Dabei handelt es sich um eine ringförmig verlaufende Hautrötung rund um den Zeckenstich (roter Ring), meist mit hellem Zentrum und mindestens 5 Zentimetern Durchmesser. Als Begleiterscheinungen können unspezifische Krankheitssymptome wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, Bindehautentzündungen sowie Lymphknotenschwellungen auftreten.
Um nicht von Zecken gestochen zu werden, gehen Sie nicht abseits von Wegen und vermeiden Sie hohes Gras, Dickicht und Gebüsch. Tragen Sie geschlossene, helle Kleidung und feste Schuhe. Wenn Sie die Socken über die Hosenbeine ziehen, können die Zecken nicht im Hosenbein hochkrabbeln.
Sinnvoll ist das Auftragen von Zeckenschutzmitteln wie Lotionen oder Sprays auf Haut und Kleidung. Dies bietet allerdings nur einen zeitlich begrenzten Schutz vor den Spinnentieren, deshalb sollten Sie diese sogenannten Repellents wiederholt auftragen. Nach dem Aufenthalt in der Natur am besten Körper und Kleidung auf Zecken überprüfen und dabei nicht auf schwer einsehbare Stellen wie Kniekehle, Achsel, Genitalbereich, Rücken, Nacken, Kopf und Ohren vergessen. «
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