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Ein wesentliche Rolle bei der Gartenpflege im Sommer kommt der richtigen Bewässerung zu. Speziell in Trockenphasen ist das besonders wichtig, sagt Manfred Putz: „Das heißt nicht, dass man den Garten jeden Tag überschwemmen soll, sondern gezielt drei bis vier Mal pro Woche den Boden durchnässen.
Pflanzen gießt man am besten in der Früh, bevor die Sonne aufgeht.“ Das Wasser könne dann noch gut einsickern und die Wurzeln haben genug Nässe für den Tag. Außerdem besteht so auch für die Blätter keine Gefahr für Pilzkrankheiten durch eine sich stauende Luftfeuchte.
Bäume sollten im Bereich der Kronentraufe (Ausmaße einer Baumkrone) gewässert werden, sagt Putz. Die Kronentraufe ist jener Bereich, wo sich die Saug- und Feinwurzeln eines Baumes befinden. „Wässern Sie nicht nur auf einen Punkt, sondern gleichmäßig auf der Fläche verteilt.“ Es gebe zwar den Richtwert von 25 Litern Wasser pro Quadratmeter, doch Putz betont, dass die tatsächlich benötigte Wassermenge stark von der Art des Bodens abhängt und ob sich der Bereich im Schatten oder in der Sonne befindet.
Besonders bei Jungbäumen kann es bei großer Hitze zu einer Rindenverbrennung kommen, sagt Putz: „Wenn die Rinde eine Temperatur von über 40 Grad bekommt, kommt es zu Schäden, sogenannten Sonnennekrosen. Darum sollte man besonders bei Jungbäumen unbedingt einen Weißanstrich machen. So erwärmt sich der Stamm nicht.“
Es gebe Produkte, die auch mit dem Baum mitwachsen und fünf bis sieben Jahre halten. Auch der Anstrich mit Kalk helfe dem Baum, wasche sich aber nach dem Regen ab.
Stehen Hitzewellen an, sollte der Sommerschnitt bei zum Beispiel Weinreben oder anderen Früchten lieber bis Mitte August hinausgezögert werden, sagt der Tiroler Experte: „Beim Freistellen der Früchte muss man aufpassen, denn wenn Hitzewellen anstehen, kann es zu Sonnenbrandschäden kommen. Die Schale der Früchte kann sowohl bei Beeren als auch bei Stein- oder Kernobst verbrennen. Eine gewisse leichte Beschattung sollte deshalb immer gegeben sein.
Auch bei Kleingewächshäusern sei auf die Beschattung zu achten sowie darauf, nicht die Blätter des Obstes oder Gemüses zu bewässern. Beim Rasen empfiehlt Putz, diesen in Trockenperioden nicht zu kurz zu schneiden: „Ideal sind fünf bis sechs Zentimeter. Wird er kürzer geschnitten, besteht die Gefahr dass er verbrennt.“ Wann gemäht wird, sei weniger entscheidend.
Durch die Klimaveränderung wird es in den heimischen Gärten immer „mediterraner“, sagt Putz: „Südländische Pflanzen kommen immer mehr wie Wein, Kaki oder Olivenbäume. Auch die Palette der trockenverträglichen Salbeiarten wird bei uns von Jahr zu Jahr umfangreicher, alle sind überaus wertvolle Nahrungsquellen für Insekten.“
Zu den sommerlichen und hitzefesten Pflanzen gehören laut Putz außerdem die bienenfreundlichen Agastachen in vielen Farben und Formen, der dekorative Zierfenchel, das sehr lange blühende Eisenkraut oder auch die Distelart „Blauer Zwerg“.
Das Blumenbeet lasse sich noch ergänzen mit verschiedenen Echinacea-Züchtungen (Sonnenhüte) und robusten Schafgarben. Im Hochsommer würden sich Bienen über die von Juli bis in den September hinein blühenden Allium Millenium freuen (Zierlauch/Duftstaude).
Als Beispiele für klimafitte Baumarten nennt Putz Hainbuche, Maulbeere, Zierapfel, Spitzahorn, Winterlinde oder verschiedene Eichenarten wie Flaum-, Stiel-, Zerr- oder Steineiche.
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