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„Wir können die Kinder natürlich nicht heilen. Aber wir können eine positive Atmosphäre schaffen und die kleinen Patienten zwischendurch auf andere Gedanken bringen“, damit hat CliniClownin Ulrike Mitasch auch schon jahrelang Erfahrung. Im Zweierteam mit einem Kollegen oder einer Kollegin besucht sie als „Dr. Karoline Kribbelix“ kranke Kinder.
Kinder im Krankenhaus sind oft unsicher, manche haben Angst, manche Schmerzen. „Wenn man sie mit diesen negativen Gedanken alleinlässt, kann eine Abwärtsspirale beginnen. Mit unserem Besuch versuchen wir, diese zu durchbrechen. Man kann ja nicht zwei Gefühle gleichzeitig haben. Und wenn die Kinder mit uns lachen, wird Platz für neue, positive Energien frei“, ist sie überzeugt. Das Geschäft der Clowns besteht in der Kunst des Scheiterns. „Wir sind in unserer Rolle naiv und haben sogar eine gewisse Lust am Scheitern. Aber wir geben nicht auf, versuchen es wieder und wieder. Damit holen wir die Kinder ab, die alles natürlich viel besser können und uns auch helfen wollen.“
Als geduldige und gemütliche Dr. Karoline Kribbelix hat Ulrike Mitasch so schon viele Kinder zum Mitmachen und Mitspielen animiert. „Jeder Clown legt seine Rolle anders an. Zauberei, Musik, Tanz, Spiele, Stegreifspiel – dank unserer Ausbildung schöpfen wir aus einem Repertoire. Wir sind auch nicht immer mit dem gleichen Partner auf Visite, daraus ergeben sich neue Situationen und Geschichten.“ Bei der Aus- und Weiterbildung steht den Clowns ein künstlerischer Leiter zur Seite. Mit ihm können auch spezielle Themen erarbeitet werden. „,Keimfrei‘ war so eine Sache. Da müssen wir zusätzlich Mäntel und Masken anziehen. Wenn man dabei in den falschen Ärmel schlüpft und zwei Leute denselben Mantel anhaben, fangen die Kinder schon an zu lachen.“
Sowohl schwer kranke Kinder, etwa auf der Krebsstation, als auch Menschen auf der Akutgeriatrie und der Palliativstation erhalten Besuche von den CliniClowns. „Das sind besondere Herausforderungen. Wie alle Visiten sind sie mit dem Personal auf den Krankenstationen abgesprochen. Da ist viel Feingefühl erforderlich, es muss wirklich passen“, erzählt Ulrike Mitasch. Oft heißt es bei Erwachsenen zuhören. Oder man erreicht die Menschen mit Musik: Alte Lieder werden miteinander gesungen oder gesummt. Lachen verbessert so zumindest den Augenblick. Für viele trägt Lachen tatsächlich zur Genesung bei.
CliniClowns, Rote Nasen, Clowndoctors. In den Bundesländern gibt es unterschiedliche Vereine, die im Grunde dasselbe Ziel verfolgen: Kranke Kinder, aber auch Erwachsene und alte Menschen mit einem Besuch im Krankenzimmer aufzumuntern und auf andere Gedanken zu bringen, sie zum Lachen zu bringen und für sie schöne Momente zu erzeugen. Alle Vereine brauchen Sponsoren und Spendengelder, denn nur so ist ihre Arbeit möglich.
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