REZEPT_
Klimafreundliches Grillen beginnt bei der Wahl des Grillers. Die klimatechnisch schlechteste Variante ist das Grillen mit Holzkohle, da dabei klimaschädliche Emissionen, Feinstaub und weitere krebserregende Substanzen enstehen, heißt es beim Klimabündnis Tirol.
Oft stamme die Holzkohle aus Tropenwäldern oder es wird Tropenholz beigemischt, das nicht selten durch illegale Abholzung des Regenwaldes gewonnen wird. Das sei sowohl für die Umwelt als auch menschenrechtlich sehr problematisch, so das Klimbündnis. Wenn schon Holzkohle, dann besser eine aus heimischen Hölzern und Hackgut hergestellte verwenden.
Eine weitere Möglichkeit ist das Grillen mit natürlichen Abfallprodukten. Die Website www.mein-klimaschutz.de nennt etwa Maisspindeln: Kolben ohne Körner, die bei der Ernte aussortiert werden. Holzfreie Grillbriketts werden auch aus den Abfällen der Olivenöl-Produktion hergestellt. Diese beiden Varianten haben den Vorteil, dass 30 Prozent weniger Kohlenmonoxid, dafür aber mehr Hitze beim Grillen entsteht. Als Grillanzünder weiterverwerten lassen sich alte Eierkartons, Sägespäne, Birkenrinde oder Wachs, die bereits genannten Maisspindeln oder flüssige Grillanzünder auf pflanzlicher Basis.
Wer klimafreundlich grillen will, sollte auf möglichst nachhaltiges Grillgut achten. Dieses ist nämlich laut Klimabündnis Tirol für 95 Prozent der klimarelevanten Emissionen beim Grillen verantwortlich.
Rindfleisch und Grillkäse fallen hier besonders ins Gewicht: 200 Gramm Rindfleisch verursachen 2,9 Kilogramm CO2-Äquivalente, dieselbe Menge Grillkäse, 1,9 Kilogramm (Quelle: www.nachhaltig-sein.info). Somit ist es sinnvoll, vermehrt auf regionales und saisonales Gemüse auf dem Grillteller zu setzen, wie Zucchini, Auberginen, Tomaten, Mais, Champignons oder Zwiebeln. Bei wem Fleisch oder auch Fisch nicht fehlen darf, der sollte beim Kauf auf gute (Bio-)Qualität und Regionalität achten.
Statt Aluschalen setzt der klimabewusste Grillmeister oder die Grillmeisterin besser auf wiederverwendbare Grillschalen aus Edelstahl oder Keramik. Die Herstellung von Aluschalen ist nicht nur energieintensiv, das Aluminium kann auch auf das Essen übergehen.
Verzichten sollte man beim Grillen ebenso auf Einweggeschirr aus Plastik. Aber auch bei angeblich umweltfreundlichem Einweggeschirr ist Vorsicht geboten. Ökotest oder auch der Verein für Konsumenteninformation (VKI) kamen in Tests zu dem Schluss, dass viele alternative Einwegprodukte ihre Versprechen nicht halten können. Auf der sicheren Seite ist man nach wie vor mit herkömmlichem Geschirr und Besteck, Mehrweggläsern und -flaschen.
Apropos sichere Seite: Plastikverpackungen schützen Lebensmittel zwar vor äußeren Einflüssen oder Schäden und erleichtern oft den Transport, produzieren gleichzeitig aber auch viel Müll. Das kann laut Umweltberatung vermieden werden, indem Produkten in Mehrwegverpackungen der Vorzug gegeben wird, oder die generell unverpackt erhältlich sind (etwa Obst und Gemüse) oder bei denen auf unnötige Zusatzverpackungen verzichtet wurde.
Weiters rät die Einrichtung, besser größere Verpackungseinheiten zu kaufen anstelle von Klein- und Portionsverpackungen (sofern man natürlich größere Mengen benötigt). Das spart nebenbei auch Geld.
REZEPT_
Jetzt die KIRCHENZEITUNG 4 Wochen lang kostenlos kennen lernen. Abo endet automatisch. >>