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Die Pandemie hat uns vielerlei unliebsame Überraschungen gebracht, aber die Maßnahmen sind notwendig und unverzichtbar. Quarantäne, Distance-Learning und Homeoffice bringen allerdings nicht nur positive Effekte durch einen besseren Schutz vor Ansteckung. Für viele Beschäftigte entstehen durch die dauerhafte Tätigkeit zu Hause und die damit verbundene verringerte körperliche Bewegung auch Gesundheitsrisiken.
Nach einer aktuellen Umfrage bewegen sich im Homeoffice 71 Prozent der Befragten weniger als früher – 44 Prozent davon sogar „deutlich weniger“. Auswertungen von Krankschreibungen bei deutschen Krankenversicherungen zeigten, dass seit Beginn der Pandemie nicht mehr Infekte und Erkältungskrankheiten die häufigste Ursache für Arbeitsunfähigkeit sind, sondern es sind Rückenprobleme, die in erster Linie zu Krankschreibungen führen.
Eine Erklärung dafür kann sein, dass wir durch das Tragen von Mund-Nasenschutz und FFP2-Masken viel weniger Erreger von banalen Erkältungskrankheiten aufnehmen können. Verspannungen im Nacken und Rückenprobleme sind ganz wesentlich durch den vermehrten Bewegungsmangel ausgelöst. War die Anzahl der Krankenstände mit Erkrankungen des Bewegungs- und Stützapparates vor der Corona-Pandemie noch zwischen 15 und 16 Prozent, stieg diese auf zuletzt über 20 Prozent.
In vielen Fällen ist in einer Wohnung kein idealer Arbeitsplatz verfügbar, häufig fehlt ein geeigneter Schreibtisch oder Bürosessel, so wird notgedrungen oft mit dem Notebook auf den Knien auf einer Couch oder auf anderen, wenig geeigneten Sitzgelegenheiten gearbeitet, was unweigerlich zu Beschwerden im Bewegungs- und Stützapparat führt.
Wichtig wäre eine ergonomisch passende Tischhöhe, der Bildschirm soll knapp unter Augenhöhe sein, Ober- und Unterschenkel sowie Ober- und Unterarme sollten im rechten Winkel zueinander stehen. Tastatur und Maus befinden sich idealerweise in einer Ebene mit Ellenbogen und Handflächen. Ganz besonders wichtig sind kleine Auszeiten und regelmäßige Bewegungspausen mit Dehnungsübungen. Diese macht man am besten, bevor Rückenprobleme auftreten.
Sind die Beschwerden bereits schlimmer, zögern Sie nicht, Ihren Hausarzt für eine individuelle Diagnostik und Therapie zu konsultieren. Die wichtigste Grundregel lautet: „In Bewegung bleiben“, dreimal pro Woche eine halbe Stunde wandern, Nordic Walking, laufen, Gymnastik, schwimmen, Rad fahren, tanzen. Es nicht entscheidend, welche Bewegungsform, sondern die Regelmäßigkeit ist der Schlüssel zum Erfolg.
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