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Was früher ganz selbstverständlich war, wird neuerdings wieder zur Mode: Brot selber backen. Und damit sind nicht vorgefertigte Brotbackmischungen gemeint. Immer mehr Menschen nehmen sich wieder Zeit, suchen mit Bedacht die Zutaten aus und warten gerne darauf, dass der Teig richtig geht und im Ofen knusprig braun wird.
Brot war immer schon wertvoll und ein wichtiger Bestandteil beim Essen. Das Brot der meisten Menschen in der Alpenregion wurde früher aus Roggenmehl gebacken, Weizenbrot galt als Herrenbrot. Es entwickelten sich aber rund um besondere Ereignisse und kirchliche Feste besondere Brotarten, wie etwa der Osterstriezel mit einem Ei in der Mitte oder das Kletzenbrot zu Weihnachten. Dazu wurden auch andere Getreidesorten und Zutaten wie Zucker, Rosinen und Gewürze verwendet, die sonst im Alltag rar waren.
Neben der großen Vielfalt an anderen Lebensmitteln hat Brot heute wohl nicht mehr dieselbe Bedeutung wie früher. Dennoch ist es sehr beliebt, und gerade Österreich ist für seine Vielfalt und Qualität an Brotsorten berühmt.
Für Menschen, die Tag für Tag im Büro vor dem Computer sitzen, hat das Herstellen von Teigen und das Selberbacken von Brot und Gebäck allerdings eine ganz neue Qualität. Es steht nämlich im Gegensatz zu dem, was sie so alltäglich machen. Es wird etwas von Hand geschaffen, das man am Ende des Tages auch noch genussvoll verspeisen kann. Die Lebensmittel erhalten so einen ganz anderen Stellenwert und werden mehr geschätzt. Außerdem kann man seiner Kreativität bei den Zutaten freien Lauf lassen.
Neben Brot wird immer häufiger auch anderes Backwerk wieder mit den eigenen Händen geknetet. Alte Tischtücher kommen so beim Strudelziehen zu neuen Ehren. Die Rezepte für typische österreichische Strudelgerichte oder Reindlinge sind wieder im Umlauf und finden in zahlreichen Rezeptbüchern auch junge Abnehmer.
Aber nicht nur heimische Klassiker, auch den Teig für das Alltagsgericht in Italien, die Pizza, kann man einfach selber machen. Ebenso wie den elsässischen Verwandten, den Flammkuchen. Einfach probieren, lautet die Devise.
Buchtipps zum Thema Brot und Teige
Brot backen, wie es nur noch wenige können. Christine Metzger, Elisabeth Ruckser, Servus Verlag, € 24,95.
Köstliches von der Müllerin. Mehl, Kuchen, Brot und feine Kost mit Körnern. Monika Drax, Franziska Lipp, Dort-Hagenhausen-Verlag, € 19,95.
Kochen mit Brotresten. Altes Brot und Gebäck schmackhaft verwerten. Helene Brandstätter, Leopold Stocker Verlag, € 14,95.
Pizza und Flammkuchen. Heißbegehrte Knusperstücke. Inga Pfannebecker, GU-Taschenbuch, € 9,30.
Strudel und Striezel. Rezepte mit Geschichte, Elisabeth Ruckser, Servus Verlag, € 7,–.
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