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Fett ist ein wichtiger und wertvoller Energielieferant und gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Doch auch hier bewahrheitet sich das Sprichwort: „Die Dosis macht das Gift.“ Die körperlichen Folgen einer zu fettreichen Ernährung sind hinlänglich bekannt. Nun haben aber Forscher der Med Uni Graz in einer Studie nachgewiesen, dass auch der Geist kein Übermaß an Fett verträgt und darauf negativ reagiert.
Groß angelegte Studien bei Menschen haben schon bisher auf ein erhöhtes Risiko einer Depression bei Menschen hingewiesen, die sich überwiegend von sogenanntem „Junkfood“ ernähren. Wissenschaftler aus Graz rund um Univ.-Prof. Peter Holzer sowie Kolleginnen und Kollegen aus Belgien und Großbritannien haben nun Mäusen eine fettreiche Diät verabreicht, um die Zusammenhänge zwischen Darm und Hirnstoffwechsel näher zu erforschen. Nach acht Wochen zeigten die Tiere tatsächlich Anzeichen von Lustlosigkeit und depressivem Verhalten. Die Analyse ergab, dass sich die Zusammensetzung der Bakterien im Darm durch die fettreiche Ernährung verändert. So wie bei depressiven Patientinnen und Patienten waren ganz bestimmte Bakterien weniger im Dickdarm nachzuweisen. Diese Veränderungen im Darm gehen mit Störungen im Gehirnstoffwechsel einher. Die Signalübertragung vom Darm zum Gehirn wird gestört, in bestimmten Hirnarealen sind weniger Stoffe, die für Appetit oder Angstempfinden verantwortlich sind, vorhanden. Für Holzer weisen diese Auswirkungen darauf hin, dass fettreiche Ernährung zu depressivem Verhalten führen kann.
Viele Fragen bleiben noch zu klären. Als unmittelbare Folge der Studie sollte bei der Behandlung von psychischen Erkrankungen auch ein Augenmerk auf eine gesunde Ernährung gelegt werden.
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