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Wie wir uns ernähren, kann die Gesundheit unserer Haut beeinflussen. Außer Acht gelassen darf dabei laut Diätologin Pia Wildfellner nicht, dass auch Faktoren wie Vererbung, Veränderungen im Hormonhaushalt oder äußere Einflüsse eine Rolle spielen. Leidet jemand an einer Hautkrankheit, gelte es daher, zunächst bei der einzelnen Person festzustellen, worin die Ursache liegt. „Gibt es eine Diagnose, kann man eine entsprechende Therapie beginnen, bei der die Ernährung mit hineinspielt“, sagt Wildfellner. Die Haut braucht für ihre Regeneration viel „Baumaterial“, weshalb eine ausgewogene Zufuhr von Makro- und Mikronährstoffen entscheidend sei. „Eiweiß, Kohlenhydrate und Fett – wir brauchen alles, um die Haut ausreichend gesund zu halten“, sagt Wildfellner und betont die Wichtigkeit von satt machenden Kohlehydraten, wie sie in Kartoffeln, Zartweizen oder Rollgerste enthalten sind. Für die Haut sei außerdem ein ausgewogenes Verhältnis zwischen entzündungshemmenden (z. B. Omega-3) und entzündungsfördernden (z B. Omega-6) Fettsäuren.
Rund 250.000 Menschen in Österreich leiden unter Psoriasis, auch Schuppenflechte genannt. Die Ursachen können verschieden sein. Was eine Psoriasis verschlimmern könnte, sind laut Karen Fischer neben hohem Alkohol- und Nikotinkonsum eine schlechte Verdauung und übermäßiger Fleischkonsum. Die Ernährungswissenschaftlerin rät daher in ihrem Buch „Gesunde Haut in nur acht Wochen“, Leber und Darm gesund zu halten. Das gelinge durch ausreichende Flüssigkeitsaufnahme (Wasser, Kräutertees, frische Gemüsesäfte), durch den Verzehr von Karotten, Eiern, etwas Paranüssen und zweimal pro Woche fettem Fisch. Auch bei Kopfschuppen hat die Autorin ein paar Tipps parat: „Überprüfen Sie, ob Ihre Ernährung Ihr Immunsystem schwächt. Reduzieren Sie den Konsum von Zucker, Milchprodukten und Alkohol.“ Das entziehe dem Hefepilz „Malassezia furfur“, der unsere Kopfhaut besiedelt und bei manchen Menschen eine Schuppenbildung verusache, die Nahrungsgrundlage. Zu einem gänzlichen Verzicht auf Zucker rät Fischer nicht: „Sind Sie entspannt, können gut mit Stress umgehen, schlafen genug und essen regelmäßig Knoblauch, können Sie sich durchaus ein bisschen Zucker, Obst und Alkohol leisten.“
Die Rosazea ist eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, bei der die Äderchen im Gesicht erweitert sind und daher gerötet erscheinen. Fischer nennt einige Faktoren, die die Hautrötungen auslösen oder verschlimmern können. Dazu gehören scharf gewürzte Speisen, heiße Getränke, Alkohol, Stress, Kosmetika, Medikamente und histaminhaltige Nahrungsmittel. Fischer rät, Letztere möglichst zu meiden, Pflegeprodukte mit entzündungshemmenden Inhaltsstoffen zu verwenden und Speisen und Getränke mit Leinsamen oder -öl anzureichern.
Diätologin Pia Wildfellner versteht die Sehnsucht betroffener Menschen nach konkreten Anleitungen wie jenen von Fischer. Ganz deutlich weist sie aber auf einen „alten Hut“ hin: „Wir konsumieren zu viel Fleisch, industriell verarbeitete Lebensmittel und Milchprodukte. Über Jahrzehnte hinweg laufende Studien haben ergeben, dass die mediterrane Diät der ernährungstechnisch beste Weg ist.“ Das Rezept für einen gesunden Körper und eine gesunde Haut sei so einfach wie bekannt: weniger Süßigkeiten, Fleisch und Fast Food, viel pflanzliche Kost, genügend Schlaf und ausreichend Bewegung.
Buchtipp: Karen Fischer: Gesunde Haut in nur 8 Wochen. Trias Verlag 2021, 400 Seiten, € 20,60
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