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Bloßes Spazierengehen oder Wandern finden Kinder meist nicht wahnsinnig spannend. Was es braucht, sind Ideen, das Rausgehen zu einem Erlebnis oder sogar einem Abenteuer zu machen. Outdoorpädagoge Harald Rechberger („outdoor“ ist Englisch und bedeutet „draußen“ bzw. „im Freien“) hat einige Tipps für Eltern, wie das gelingen kann.
Eine Möglichkeit ist, mit Kindern eine Kräuterwanderung zu veranstalten und/oder den Wald zu entdecken. „Um die Kinder für die Natur zu begeistern, kann man beispielsweise Bärlauch pflücken gehen oder je nach Alter der Kinder ein Herbarium anlegen“, sagt Rechberger. Ein Herbarium (vom lateinischen „herba“, was „Kraut“ bedeutet) ist eine Sammlung konservierter Pflanzen oder Pflanzenteile. Man presst sie nach dem Sammeln auf saugfähigem Papier und notiert dazu etwa den Stand-/Fundort, das Datum, natürlich den Namen der Pflanze und des Sammlers oder der Sammlerin. Ein wichtiger Hinweis in Bezug auf Bärlauch: Beim Pflücken unbedingt darauf achten, dass es sich tatsächlich um Bärlauch handelt und nicht um giftige Doppelgänger wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose. Ein guter Test ist das Reiben der Blätter zwischen den Fingern: Riecht es nach Knoblauch, handelt es sich um Bärlauch. Im Zweifel die Pflanze lieber stehen lassen.
Hochseilgärten gibt es in Österreich einige, etwa jenen am Gleinkersee in Oberösterreich, den Waldseilpark Kahlenberg in Wien, den Waldkletterweg Faistenau in Salzburg oder auch jenen in St. Radegund bei Graz, um nur ein paar zu nennen. Ein Blick auf die jeweilige Website lohnt sich, da die Öffnungszeiten nicht überall gleich sind, auch Preise und Ausstattung können variieren. „Ein Besuch im Hochseilgarten erweitert die Komfortzone und die Kinder erlernen spielerisch das Klettern. Außerdem können sie so Höhen und die Angst davor überwinden.“
Österreich ist reich an Gewässern. Insgesamt gibt es rund 2194 Fließgewässer mit einem Einzugsgebiet von mehr als zehn Quadratkilometern. 53 der österreichischen Flüsse haben sogar ein Einzugsgebiet von mehr als 500 Quadratkilometern. Da liegt es nahe, mit der ganzen Familie eine Flusswanderung zu machen. „Beim Flusswandern können Tiere und Insekten beobachtet werden, man kann gemeinsam Kräuter bestimmen und die Natur spüren“, sagt Outdoorpädagoge Rechberger.
Bei schönem Wetter sind auch Radtouren und Ausflüge in der Umgebung naheliegende Aktivitäten für die Familie. Anstatt die immer gleichen Strecken mit den erwartbaren Gegebenheiten auszuwählen, rät Rechberger unbekannte Wege zu entdecken, die vielleicht auch die Eltern noch selten befahren haben.
Nicht nur auf Wanderwegen, an Flüssen oder in Wäldern lässt sich etwas erleben – auch daheim gibt es Aktivitäten an der frischen Luft, die noch dazu pädagogisch wertvoll sein können. „Man kann gemeinsam mit den Kindern ein Gartenbeet anlegen oder eine Kräuterschnecke bauen“, gibt Rechberger ein Beispiel. Im Internet sind zahlreiche Ideen zu finden, wie etwa ein Naschgarten angelegt werden kann. Wichtig ist, dass die Pflanzen pflegeleicht sind und den Kindern auch schmecken – das könnten etwa Erdbeeren sein, Gurken, Tomaten, Paprika oder Schnittlauch, Petersilie und Minze. Auch Zwerg-Obstbäume könnten eine Option sein, da sie niedriger wachsen und deren Früchte dadurch leichter für die Kinder erreichbar sind.
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