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Maria ist 75 und hat das Internet und die sozialen Medien für sich entdeckt. Da ist sie nicht die Einzige in ihrem Alter. Einen Computer hat sie schon seit längerer Zeit. Jetzt wagt sie den nächsten Schritt. Maria hat ihr neues Handy schon ein paar Wochen und wurde von ihren Kindern und Enkelkindern bereits über die wichtigsten Anwendungen aufgeklärt. Seit Neuestem nutzt sie auch die Kommunikationsplattform WhatsApp, um mit ihrer Familie und ihren Freunden in Kontakt zu bleiben.
Für die junge Generation sind Technik und soziale Medien nicht mehr wegzudenken. Die ältere Generation hat sich anfänglich eher distanziert verhalten. Nun gibt es aber schon viele Internetnutzer/innen und Social-Media-Begeisterte in dieser Generation. Tatsächlich greifen mittlerweile auch Ältere häufig zu Smartphones, Tablets und Co.
Das Internet bietet viele Möglichkeiten. Man kann online einkaufen, Spiele spielen und sich Videos ansehen. Die ältere Generation ist nicht damit aufgewachsen, die Neugier ist also geweckt. Abgesehen davon sind Geräte mit Internetzugang äußerst praktisch. Ein E-Reader ist mit seiner einfachen Handhabung beispielsweise leicht zu bedienen. Man kann sogar einige Hundert Bücher auf das Gerät laden.
Für Jung und Alt ist der Kontakt mit Familie und Freunden ein wesentlicher Bestandteil der Internetnutzung. Besonders trifft das auf Seniorinnen und Senioren zu. Viele von ihnen fühlen sich mit zunehmendem Alter einsamer. Ihre sozialen Kontakte werden weniger, auch die Kinder und Enkelkinder bekommen sie immer seltener zu Gesicht. Smartphones und Tablets ermöglichen es den Senioren, alte Bekannte wiederzufinden und mit ihren Liebsten regelmäßig Kontakt zu haben. Da sind auch die Verwandten froh, wenn sie hören, dass es dem Gesprächspartner gut geht.
Bei der digitalen Kommunikation nutzen ältere Menschen besonders gerne Facebook. Während die jüngere Generation sich schon wieder von dieser Plattform distanziert und auf anderen sozialen Kanälen aktiv ist, steigt die Anzahl der älteren Nutzer/innen. Auf Instagram oder YouTube ist die ältere Generation eher selten anzutreffen. Der Nachrichtendienst WhatsApp wird hingegen häufig genutzt. WhatsApp zählt zwar nicht zu den typischen sozialen Medien, wird aber dennoch oft in diesem Zusammenhang genannt. Kein Wunder, denn neben normalen Texten können auch Smileys, Fotos, Videos und Sprachaufnahmen an Einzelpersonen verschickt oder in (Familien-) Gruppen geteilt werden.
Maria lächelt, als sie ein Foto von ihren Enkelkindern in der Familiengruppe sieht. „Dei Kuchn is voi guad, Oma“, schreiben sie dazu. Maria zeigt Josef das Foto, und der Ärger, dass sie schon wieder am „Kastl hängt“, ist vorübergehend vergessen.
Fakten
80,6% (910.800 Personen) der 55- bis 64-Jährigen nutzten 2017 das Internet.
51,9% (422.700 Personen) sind es bei den 65- bis 74-Jährigen.
Facebook wurde in Österreich im Jahr 2017 von 3,9 Millionen Menschen genutzt.
7% der Nutzer/innen (273.000 Personen) waren über 60.
WhatsApp befindet sich auf fast jedem österreichischen Smartphone (88%), quer durch alle Altersgruppen der Nutzer/innen.
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