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Die überdurchschnittlich milden Temperaturen im Jänner und Februar führten zu einer früheren und intensiveren Belastung für Pollenallergiker/innen. Der Pollenflug von Hasel und Erle setzte sehr plötzlich ein, klingt Anfang April jedoch langsam wieder ab.
Dafür folgt nun die nächste Belastungswelle durch Esche und Birke, sagt Uwe Berger, Leiter des Österreichischen Pollenwarndienstes der MedUni Wien: „Auch die Blüte der Birke wird heuer voraussichtlich intensiver ausfallen. Der weit verbreitete Alleebaum hat ein biologisches Muster: Einer schwächeren Saison folgt eine starke.“ Nachdem 2021 eine eher milde Saison war, sei heuer mit einer starken Pflanzenblüte zu rechnen.
Den Kontakt mit Pollen zu vermeiden, ist natürlich nicht einfach. Dennoch können die Beschwerden durch richtiges Verhalten auf ein Minimum reduziert werden, sagen die Expert/innen vom Pollenwarndienst. Viel zu trinken hält die Schleimhäute feucht und macht sie weniger reizbar. Besonders Mineralwasser mit Magnesium ist zu empfehlen. Gegen brennende Augen, brennende Gesichtshaut und Spannungskopfschmerzen hilft eine Gesichtsdusche mit kaltem Wasser. Beruhigend wirkt auch ein kalter, nasser Waschlappen, der aufs Gesicht gelegt wird. Eine Flüssigkeit, die hingegen vermieden werden sollte, ist Alkohol. Dieser erweitert die Gefäße und so auch die Nasenschleimhaut. Dadurch können die Allergene leichter in die Blutbahn gelangen. Auch das Einatmen von Zigarettenrauch kann Beschwerden verschlimmern und überhaupt beim Entstehen von Allergien und Asthma eine Rolle spielen. Der Pollenwarndienst empfiehlt weiters, beim Hinausgehen immer Sonnenbrille und einen Hut mit breiter Krempe zu tragen, Wäsche nicht im Freien trocknen zu lassen und draußen getragene Kleidung nicht in den Innenräumen zu verteilen, damit sich die Pollen nicht überall ablagern können.
Eine Pollenallergie bzw. deren Symptome können auf verschiedene Weise behandelt werden, etwa mit Medikamenten. Zu den bekanntesten zählen etwa Mastzellstabilisatoren, Antihistaminika oder Cortison. Mastzellstabilisatoren hemmen die Ausschüttung von Histamin und Leukotrienen aus den Mastzellen und verhindern dadurch die typischen Allergiesymptome. Allerdings müssen sie mindestens eine halbe Stunde vor dem Allergenkontakt eingenommen werden. Antihistaminika helfen die Schwellung und Sekretproduktion zu reduzieren, selbst wenn die allergische Reduktion bereits im Gange ist. Cortison wiederum bekämpft die entzündlichen Prozesse der Allergie und kann via Spray eingenommen werden.
Als einzige „ursächliche“ Behandlung der Pollenallergie habe sich laut den Expert/innen die Immuntherapie bewährt. Dabei wird das Immunsystem ununterbrochen mit den auslösenden Allergenen konfrontiert, um sich so langsam an die Stoffe zu gewöhnen und eine überschießende Immunantwort zu verringern.«
Weiterführende Infos: www.pollenwarndienst.at
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