Wort zum Sonntag
Die Deutsche Bischofskonferenz beendete vergangene Woche ihre Vollversammlung in Fulda.
In der Wochenzeitung „Die Tagespost“ hatte Koch, „Ökumene-Minister“ des Papstes, über Parallelen zwischen aktuellen kirchlichen Diskussionen und solchen aus der NS-Zeit gesprochen. Es irritiere ihn, dass in einem Text des Synodalen Wegs „neben den Offenbarungsquellen von Schrift und Tradition noch neue Quellen angenommen werden; und es erschreckt mich, dass dies – wieder – in Deutschland geschieht. Denn diese Erscheinung hat es bereits während der nationalsozialistischen Diktatur gegeben, als die so genannten Deutschen Christen Gottes neue Offenbarung in Blut und Boden und im Aufstieg Hitlers gesehen haben.“
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, forderte daraufhin eine öffentliche Entschuldigung. Koch wehrte sich danach gegen den Vorwurf, er habe das Reformprojekt mit den den Nationalsozialisten nahestehenden evangelischen „Deutschen Christen“ verglichen. Bätzing entgegnete, er könne Kochs Antwort „nicht als zufriedenstellend akzeptieren“.
Der Kardinal habe sich „im Kern nicht für die unhaltbaren Äußerungen entschuldigt, sondern sie – im Gegenteil – noch verschlimmert“, so der Limburger Bischof.
Auch der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, kritisierte Kochs Aussagen.
>> Kommentar von Heinz Niederleitner: Kardinäle im Porzellanladen
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