2014 wird zum Jahr mit den meisten Bootsflüchtlingen Richtung Italien. Bereits in den ersten sechs Monaten erreichten nach Angaben des italienischen Innenministeriums 61.585 Menschen die Küsten des Landes. Im gesamten Jahr 2011, dem Jahr mit dem bisherigen Höchststand, kamen demzufolge knapp 63.000 Menschen an, meist von Nordafrika aus.
Ausgabe: 2014/28, Flüchtling, Bootsflüchtling
08.07.2014
Papst Franziskus, der vor einem Jahr ein Flüchtlingslager auf Lampedusa besucht hatte, forderte am Wochenende in einer Botschaft an den Erzbischof der sizilianischen Diözese Agrigent eine größere Hilfsbereitschaft der EU für Bootsflüchtlinge. Er bestärkte die kirchlichen Hilfsorganisationen Italiens, im Einsatz für die Aufnahme der Menschen nicht nachzulassen, und zwar „ohne Kalkül, ohne Furcht, einfühlsam und verständnisvoll“. Das Flüchtlingsdrama im Mittelmeer scheine kein Ende zu nehmen, schrieb Franziskus. „Unser Herz ist es leid, den Tod unserer Brüder und Schwestern hinzunehmen, die erschöpfende Wege auf sich nehmen, um Armut, Kriegen und Konflikten zu entkommen, die oft an die internationale Politik gebunden sind.“