Schluß mit der Sektendiskussion?Die internationale Debatte über sogenannte Sekten hat das Bewußtsein vieler Europäer sensibilisiert. Nun gibt es verstärkt Stimmen, die diese Diskussion beendet sehen wollen. Prominentester Fürsprecher dieser Strömung ist der international bekannte Wissenschafter Massimo Introvigne, Direktor des Center for the Study of New Religions in Turin.Er ist jetzt mit einem Buch an die Öffentlichkeit getreten. Darin wird gegen die „Anti-Sekten-Bewegung“ ausführlich polemisiert. Sicherlich hat Introvigne recht, daß immer wieder Fehler gemacht werden, was Daten und Fakten über einzelne Gruppierungen betrifft. Aber rechtfertigen derartige Fehler den Abbruch einer Aufklärung, in der es um Entmündigung, antiemanzipatorische und antidemokratische Weltbilder und um die vielfältige Ausbildung auf dem Gebiet des Religiösen geht? Introvigne befürchtet das Ende der religiösen Freiheit. Der Autor dieser Zeilen ist dagegen überzeugt, daß gerade eine seriöse Diskussion bezüglich der Unterdrückung im spirituellen Gewand die Freiheit der religiösen Dimension des Menschen sichert.Massimo Introvigne: Schluß mit den Sekten. Die Kontroverse über „Sekten“ und neue Religiöse Bewegungen in Europa, Diagonal Verlag, S 145,–Roman SchweidlenkaSterben lernenSterben lernen hieß im Mittelalter und darüber hinaus, den Umgang mit Angst und Schuld lernen. Der Autor zeigt auf, wie sich die Einstellung zum Tod mit steigender Lebenserwartung verändert hat.Anhand von elf Holzschnitten aus dem 15. Jahrhundert, die die fünf größten Versuchungen darstellen, verweist er auf die auch heute wesentlichen Fragen des Lebens und Sterbens. Dem Buch liegt eine CD-Rom als Arbeitshilfe bei.Arthur E. Imhof: Die Kunst des Sterbens. Impulse für heute. Hirzel Verlag, S 577,–