121 verschiedene Maßnahmen enthält der Nationale Aktionsplan für Beschäftigung (NAP). Viel guter Wille, aber wenig Wirkung, weil die echten Probleme nicht angegangen werden, sagen Kritiker.Bis zum Jahr 2002 sollen 100.000 neue Arbeitsplätze geschaffen und die Arbeitslosenquote von derzeit 4,5 Prozent auf 3,5 Prozent gesenkt werden. Einen Großteil der zusätzlichen Arbeitsplätze (ca. 80.000) soll die anhaltende Konjunktur herbeischaffen, den Rest der NAP. Eine Illusion, meint Lieselotte Wohlgenannt von der Katholischen Sozialakademie. „Wir müssen endlich zur Kenntnis nehmen, daß wir zu wenig bezahlte Erwerbsarbeit haben. Diese strukturelle Arbeitslosigkeit läßt sich nur durch ein Teilen von Arbeit und Einkommen, sprich Arbeitszeitverkürzung, beheben. Alles andere führt zu Verdrängungswettbewerben.“Der NAP hingegen setzt auf eine verstärkte aktive Arbeitsmarktpolitik (Weiterbildungsmaßnahmen, Wiedereingliederungshilfen etc.). So etwa sollen mindestens 20 Prozent der Arbeitslosen (derzeit 13,5%) in Qualifizierungsmaßnahmen einbezogen werden. Eine Zusage, dieses Programm auch zu finanzieren, gibt es nicht. Der Bedarf wird auf jährlich 10 Milliarden Schilling geschätzt (dz. 7,1 Mrd.).Eine konkrete Finanzierung gibt es nur für das Jugendausbildungsprogramm (für 1999 rund 1,5 Mrd.). Das Ziel: Vermehrung der Lehrstellen und die Schaffung von Lehrlingsstiftungen und berufsbildenden Lehrgängen. Kein Jugendlicher soll ohne Ausbildungsmöglichkeit bleiben. Diese Maßnahmen greifen: die Zahl der Lehrstellensuchenden ist von Oktober auf November von 6034 auf 3480 gesunken; im Auffangnetz (Lehrgänge und Stiftungen) sind zur Zeit 2550 Jugendliche.