Wenn es darum geht, die Wertschätzung gegenüber der Weltkirche zum Ausdruck zu bringen, dann versäumen Österreichs Bischöfe kaum eine Gelegenheit, dies zu tun. Sei es bei diversen Papst-Reisen, zuletzt in Israel, oder bei Bischofsweihen unter europäischen Nachbarn. Nur am 3. Juni, wenn der aus Niederösterreich stammende Alfredo Schaffler in Brasilien zum Bischof geweiht wird, sind Österreichs Bischöfe nicht vertreten. Beschämend für eine Kirche, die eigentlich stolz sein müsste auf ihre lebendigen Kontakte zur Weltkirche, und ganz besonders zu Brasilien. Oder ist es nur Zeichen dafür, was die weltweite Gemeinschaft wirklich wert ist? Kritikern eventueller Reisespesen sei nur so viel gesagt: Zuletzt war es vor 18 Jahren, dass ein Österreicher in Übersee (Hermann Raich) zum Bischof geweiht wurde.
Verkünden
„Christus in den Medien verkünden“ – dazu lädt der Papst in seiner Botschaft zum Mediensonntag (4. Juni) ein. Dabei verweist er darauf, dass „für viele Menschen die Erfahrung dessen, was Leben ist, weitgehend durch die Medien vermittel wird“. „Die Verkündigung Christi“ , so der Papst, „sollte Teil dieser Erfahrung sein.“ Sieht man Österreichs Medien an, dann wird schon ab und zu auch über Christus geredet – vor Feiertagen und in eigenen Rubriken und Sendenischen. Auf jenen Seiten und Sendungen, wo vorwiegend die Welt- und Wertvermittlung stattfindet, ist von Christus kaum die Rede. Das liegt weniger an „bösen“ Journalisten als daran, dass Verkündigung und mediale Information doch nach sehr unterschiedlichen Gesetzen ablaufen, wozu auch die Quoten gehören.