Ausgabe: 2000/25, Meinung, Genügend Priester für die Kirche
20.06.2000
- Kirchenzeitung der Diözese Linz
Sieben Männer werden im heurigen Jahr in Oberösterreich zu Priestern geweiht, zwei davon als Weltpriester, die anderen gehören Ordensgemeinschaften an. Die zunehmend geringer werdende Zahl der Priester in unseren Breiten bedeutet eine ernst zu nehmende Gefahr für die Kirche. Nicht alles kann und nicht alles soll von Laien übernommen werden. Die „Weihe“ bringt eine zusätzliche Qualität zum Ausdruck, die nicht einfach vom Menschen machbar oder erwerbbar ist. Zur Grundvoraussetzung menschlicher Qualifikation kommt die Berufung durch Gott und der Auftrag der Kirche.
Nicht alles können Laien tun, aber sehr vieles. So wird es an den Christinnen und Christen selbst liegen, wie lebendig Christus in den Gemeinden sein kann. Gerade der höchste Ausdruck dieser Anwesenheit Christi – die Feier der Eucharistie – wird immer schwieriger aufrecht zu erhalten sein.
Die Kirche hat aber auch den Schlüssel in der Hand, die Bedingungen für das Priesteramt so zu gestalten, dass die christlichen Gemeinden die Eucharistie tatsächlich feiern können – und dass Priester dafür da sind. Es gebe keine Garantie, dass es bei geänderten Zulassungsbedingungen mehr Priester geben wird, sagen Kritiker. Es gibt aber auch keine Garantie, dass das nicht der Fall wäre. Die Frage ist, ob wirklich das Mögliche versucht wurde.