In Reih und Glied, fahnenschwenkend. So füllten die kirchlichen Jugendgliederungen in den fünfziger Jahren den Linzer Hauptplatz und das Stadion. Unmittelbar nach der Gründung der Katholischen Jugendgliederungen in den Jahren 1948 und 1949 vermochten sie bereits tausende anzusprechen. Keine Pfarre ohne Pfarrheim, keine Pfarre ohne Platz für die Jugend sollte es geben. Mit Großveranstaltungen alten Stils lässt sich Jugend heute nicht mehr ansprechen. Umgangsformen, Gepflogenheiten und Vorlieben sind andere geworden. Das Wesentliche geschieht dennoch: dass Jugendliche Gemeinschaft suchen – und dass Kirche ihnen Gemeinschaft anbietet. Nicht zu tausenden, aber in Gruppen und lebendigen Zellen. Bei uns war das alles noch ganz anders und wir haben uns das alles nicht leisten können, sagen Ältere mit einem klagenden Ton über die Jugend von heute. Sie vergessen, dass auch für Erwachsene und alte Leute das Leben ebenso um vieles anders geworden ist und dass ihr Wohlstand von heute für Gleichaltrige früher undenkbar gewesen wäre. Jugend heute braucht nicht nur Platz in Form von Räumen. Sie braucht Platz im Verstehen und Planen, sie braucht mitsorgende ältere Generationen, die wohlwollend und herausfordernd zugleich das Leben der Jungen im Herzen trägt.