Josef Schicho hat in der österreichischen Kirchenpresse vieles in Bewegung gebracht. Er war auch der „Vater“ der Kooperationsredaktion, die in diesen Tagen ihr 25-Jahr-Jubiläum feiert.
Als Siebenjähriger verließ Josef Schicho 1945 mit seiner Familie den tschechischen Grenzort Deutsch Beneschau, „bevor wir vertrieben wurden“. Nach dem Besuch des Diözesangymnasiums in Hollabrunn studierte er in Wien Theologie, Soziologie und Psychologie. Noch während des Studiums begann er bei der Katholischen Nachrichtenagentur „kathpress“ zu arbeiten und machte für die Kirchenzeitungen einen Sonderdienst zum Konzil. Von da her kannte ihn Prälat Vieböck, der ihn 1966 zur Linzer Kirchenzeitung holte. Ein Jahr später übernahm er die redaktionelle Leitung. Von Anfang an setzte er viele Initiativen, um die Zusammenarbeit der Kirchenzeitungen zu fördern. Nach mehreren Anläufen hat er 1975 gemeinsam mit den Kirchenzeitungen von Salzburg und Klagenfurt die Kooperationsredaktion aus der Taufe gehoben. Seine großen Anliegen waren der Umbau der beschaulichen Kirchenblätter zu journalistisch gemachten Zeitungen und die Öffnung der Zeitung für kirchliche und gesellschaftliche Diskussionen. Dadurch wurden nicht nur neue Leserschichten angesprochen, es kam auch zu wiederholten Spannungen mit der Kirchenleitung. „Vielleicht haben wir im jugendlichen Eifer zu oft das Stallfenster eingeschossen“, meint er rückblickend. Unermüdlich war Schicho für „seine“ Kirchenzeitung in den Pfarren unterwegs. Der „Basis“ gilt – neben seiner Familie – bis heute seine große Liebe. Seit seiner Pensionierung 1994 ist er in vielen Bereichen der Seniorenarbeit tätig und auch da stets für Neues offen (Seniorenradio, SIMA…).