Mit Spannung wurde im 100. Jahre des Nobelpreises erwartet, wen das Komitee in Oslo mit dem Friedenspreis ehren wird. Dabei hatten es die Mitglieder nicht leicht, ein Monat nach dem 11. September und nach dem Beginn der Bombardements in Afghanistan. Dass die Wahl auf die Vereinten Nationen und Kofi Annan, ihren Generalsekretär, fiel, erhält eine zukunftsweisende Bedeutung: der einzig begehbare Weg zu globalem Frieden geht über die UNO. Vielleicht ist es aber auch der Wunsch, dass die USA ihre Allmacht reduzieren und die Vereinten Nationen als Ort des Ausgleichs gewinnen. Ähnlich klingt Annans Würdigung: wegen seines Einsatzes für eine „besser organisierte und friedlichere Welt“. Denn der erste Schwarzafrikaner in dieser Position setzt sich entschieden ein für jene, die vom globalen Markt ausgeschlossen sind.