Mag.a Maria Schwarz-Schlöglmann ist Geschäftsführerin in der Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie, Linz, Tel. 0732/60 77 60.
Ist Gewalt in der Familie gestiegen oder ist man einfach nur „hellhöriger“ geworden? Ich vermute eher Letzteres, häusliche Gewalt ist jedenfalls keine „Privatsache“ mehr. Seit 1997 kann die Exekutive einen Gewalttäter aus der Wohnung weisen und ein Betretungsverbot verhängen. Eine Befragung besagt, dass jede fünfte Frau in ihrem Leben einmal Gewalt erlebt.
Es gibt ein Pilotprojekt zur Vernetzung im Mühlviertel mit ambulanter Betreuung? Was ist das? Die Interventionsstelle Linz ist für ganz Oö zuständig. Im Pilotprojekt wird bis Ende 2002 ein Schwerpunkt gesetzt in der Unterstützung von Gewaltopfern mit einer Außenstelle in Freistadt einerseits und der Vernetzung mit Exekutive, Justiz und Beratungseinrichtungen andererseits.
Wie erhalten Gewaltopfer im Strafverfahren Unterstützung? Unsere Stelle hat mit vielen Fällen zu tun, in denen Anzeige wegen Körperverletzung, Nötigung o. Ä. erstattet wird. Den Betroffenen – meist Frauen – wird Information, Beratung und Begleitung durch uns sowie Rechtsanwält/innen bei Strafverfahren angeboten. Das entlastet die Zeuginnen und ermöglicht eine bessere Durchsetzung von Interessen und Ansprüchen bei Strafprozessen.