Zekeriya Eser aus Linz ist Muslim, heuer Kirchenzeitungs-Solidaritätspreisträger. Er lebt seit 1970 in Österreich.
Am 26. Oktober begeht Österreich den Nationalfeiertag. In Österreich leben etwa 750.000 Ausländer/innen; 15.000 bis 25.000 werden pro Jahr eingebürgert. Herr Zekeriya Eser besitzt ebenfalls seit etlichen Jahren die österreichische Staatsbürgerschaft. Die Kirchenzeitung fragte ihn: Haben Sie österreichische Gefühle?
Österreich ist mir zur zweiten Heimat geworden. Ich fühle mich als Österreicher. Österreich als Heimat zu lieben, war für mich nicht nur etwas, das während des Staatsbürgerschaftsverfahrens Bedeutung hatte, sondern es ist ein verinnerlichtes Gefühl. Natürlich bin ich in der Türkei geboren und habe dort meine Jugend verbracht. Viele Verwandte leben dort. Diesen Heimatbezug zum Land, in dem man geboren wurde, wird man nicht ablegen. Die Türkei ist meine erste Heimat.
Wie erleben Sie Österreich? Wie begegnen Ihnen die Menschen?
Ich als Person habe nie negative Situationen erlebt. Ich habe nie gehört, dass mich jemand als ‘Ausländer’ bezeichnet hätte. Auch jetzt nach dem 11. September, dem Tag der Terror-Anschläge in den USA, war ich nie Anfeindungen oder abfälligen Bemerkungen ausgesetzt. Ich habe gute Erfahrungen.