Auf der Messe „Jugend & Beruf“ haben sich unzählige Besucher/innen durch einen Dschungel von Angeboten gekämpft. Wir haben Kerstin und Vicky in Wels begleitet.
Kerstin ist 13 und besucht die vierte Klasse Hauptschule in Gallneukirchen. Sie war schon mit der Schule auf der Berufsinformationsmesse, aber da war ihr zu viel los, deshalb wollte sie sich einmal ohne Zeitdruck umsehen. Sie ist noch unschlüssig, wie es nach der Hauptschule weitergehen soll. „Es ist noch nicht fix, dass ich eine Lehre machen möchte, aber wahrscheinlich schon“, sagt Kerstin. Und welcher Beruf schwebt ihr da vor? „Entweder Kosmetikerin und Fußpflegerin oder Apothekenhelferin oder so.“ Ganz geht ihr aber auch die Grafik-HTL nicht aus dem Kopf. „Vielleicht würd’ ich das schon schaffen, wenn’s mich wirklich freuen würd’, aber ich bin nicht überzeugt davon“, erzählt sie ihre Bedenken.
Schnuppern war super
Vicky ist 14 und besucht das Poly in Mauthausen. Sie möchte Friseurin werden. Lehrstelle hat sie noch keine in Aussicht. Dass es schwierig sein wird, eine Stelle zu finden, weiß sie. Vicky ist sich ganz sicher, dass ihr dieser Beruf gefallen würde. „Ich hab schon geschnuppert bei einem Friseur und das war super“, erzählt sie. Ihr zweiter Wunschberuf ist Behindertenbetreuerin, aber nur, falls sie tatsächlich keine Lehrstelle als Friseurin bekommen würde.
Gleich beim Eingang möchte eine Frau den beiden Mädchen einen Falter über Frauen in technischen Berufen überreichen, doch daran sind sie nicht interessiert. Die Vorstellung, etwas mit Elektronik oder so zu machen, bringt Kerstin und Vicky zum Lachen. Beim Stand der Kosmetikerinnen und Fußpflegerinnen bleiben sie stehen und schauen ein wenig zu. Auch das Treiben bei den Friseurinnen und Friseuren zieht sie an. Obwohl den Mädchen die Frisuren nicht gefallen, die den Messebesucherinnen und -besuchern verpasst werden. Danach verschwinden Vicky und Kerstin zwischen all den Suchenden. Nach einer Stunde Suchen, Fragen und Schauen sind die beiden wesentlich lockerer als beim Start ihres Rundgangs. Und wie sieht es jetzt mit den Berufswünschen aus?„Ich weiß jetzt, wo ich schnuppern hingehen werde“, so Kerstin. „Ich werd’ Zahnarztassistentin probieren oder irgendetwas anderes im medizinischen Bereich.“ Wie sie auf diese Idee gekommen ist? „Durchs Durchschauen einfach“, erzählt sie. „Ich hab mir gedacht, das täte mir eh taugen. Ich möchte das einfach ausprobieren.“
Und wie schaut das bei Vicky aus? „Ich bleibe dabei“, sagt sie. Sie möchte weiterhin Friseurin werden. „Mir taugt einfach alles, was mit Haaren zu tun hat und mit Leuten zu reden.“ Dass das schwierig wird, eine Lehrstelle zu finden, weiß sie selber. Die beiden wirken jedenfalls sehr optimistisch nach dem Besuch der Informationsmesse. Welchen Weg sie wirklich einschlagen werden, müssen sie noch gut überlegen. Informationen haben sie jedenfalls genug gesammelt.
Wer sich um eine Arbeitsstelle bewirbt, sollte sich von der „besten Seite“ zeigen können. Über die Gestaltung von Bewerbungsunterlagen und das Verhalten beim Vorstellungsgespräch informiert die neue Broschüre„First Step!“ vom Jugendservice des Landes Oberösterreich, Tel. 0732/17 99, E-Mail: jugendservice@ooe.gv.at